Warum haben Bäume eigentlich eine Rinde?

Ganz außen am Stamm, sozusagen als äußerste Schicht haben Bäume die Rinde. Selina aus Ludwigsfelde möchte wissen, wozu die Bäume die Rinde brauchen.

Die Rinde ist die äußerste Schicht des Stammes. Der ist von außen nach innen so auf gebaut:

Ganz innnen das Kernholz, das am ältesten ist. Dann, in Jahresringen angelegt, das Spintholz. Schließlich kommt das Kambium. Das ist die Schicht, die ständig neues Gewebe, nach innen Holz und nach außen Bast produziert. Durch die Bastschicht, die direkt unter der Rinde liegt, fließt der Zuckersaft von den Blättern in alle anderen Teile des Baumes.

Dann folgt die Rinde, die ständig nachwächst. Sie ist eine ganz wichtige Schutzschicht für den Baum. Sie schützt vor dem Austrocknen, vor Pilzbefall und vor den "gefräßigen" Insekten. Die äußere Rinde, die abgestorben ist, nennt man Borke. Das ist die Schicht, die wir sehen, wenn wir vor einem Baum stehen. Sie enthält Kork und ist von feinen Luftkanälen durchsetzt.

Ist die Rinde eines Baumes "verletzt", so kann auch der Baum leichter erkranken.

Da es in vielen Wäldern zu viel Wildbestand gibt, kommt es zu Problemen mit dem Wild und es gibt so genannte Wildschäden, etwa den Verbiss: das Wild frisst Knospen und Triebe, so dass gerade junge Laubbäume am Wachsen gehindert oder ganz abgefressen werden. Oder das Wild schält durch Abbeißen die Rinde von Bäumen ab. Das passiert vor allem im Winter, wenn das Rotwild zu wenig zu fressen findet. Bäume, deren Rinde stark geschält wurde, müssen gefällt werden.

 

Wildtiere wie Rehe weichen auf Rinde vor allem in Ermangelung anderer Nahrung aus. Verschiedene Vögel suchen unter der Rinde nach Insektenlarven. Auch die Elche fressen erst dann die Rinde von Bäumen, wenn sie nach einem langen Winter keine kleinen Äste und Blätter mehr finden. Auch Biber fressen im Winter die Baumrinde, am liebsten von Weiden und Pappeln. Auch kleine Nagetiere wie Schlafmäuse oder Bilche fressen Rinde.

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