Warum fressen Tiere im Wald so gerne die Baumrinde der Bäume?

Wenn man durch unsere Fichten- oder Kiefernwälder geht, dann sieht man oft angeknabberte Bäume, bei denen Stücke von Rinde fehlen. Woher kommt das? David aus Freital möchte das gerne wissen.

Die Wälder, die wir heute in Mitteleuropa stehen haben, sind oft aufgeforstete Fichten- und Kiefernmonokulturen. Monokultur heißt, dass statt unterschiedlicher Baumarten lange Zeit Wälder mit nur einer Baumart aufgeforstet, eben Kiefern oder Fichten.

Sie wurden in dichten Reihen gepflanzt damit der Wald einfacher bewirtschaftet werden konnte und um somit gute Holzernten zu erzielen . Aber im Gegensatz zu den ursprünglichen Laubmischwälder, in denen viel mehr Unterholz, Sträucher und Pflanzen neben den Bäumen wachsen konnten, wird der Boden ausgetrocknet und es gibt nur wenige andere Pflanzen. Die Fichtenwälder zum Beispiel bieten dem Wild nicht genügend Nahrung, vor allem im Winter.

Da es aber in vielen Wäldern zu viel Wildbestand gibt, kommt es zu Problemen mit dem Wild und es gibt so genannte Wildschäden. So der Verbiss: das Wild frisst die Knospen, Triebe, Blätter, so dass gerade junge Laubbäume am Wachsen gehindert oder ganz abgefressen werden. Oder das Wild schält durch Abbeißen die Rinde von Bäumen ab. Das passiert vor allem im Winter, wenn das Rotwild vor allem in den Monokulturen zu wenig zu fressen findet. Bäume, deren Rinde stark geschält wurde, müssen gefällt werden.

Wildtiere wie Rehe weichen also auf die Rinde, vor allem in Ermangelung anderer Nahrung aus. Verschiedene Vögel suchen unter der Rinde nach Insektenlarven. Auch die Elche fressen erst dann die Rinde von Bäumen, wenn sie nach einem langen Winter keine kleinen Äste und Blätter mehr finden. Auch Biber fressen im Winter die Baumrinde, am liebsten von Weiden und Pappeln. Auch kleine Nagetiere wie Schlafmäuse oder Bilche fressen Rinde.

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