Warum dürfen Schildkröten nicht zu lange auf dem Rücken liegen?

Im Film sah man eine Riesenschildkröte, die von einer Tierärztin behandelt wurde. Sie durfte nicht lange auf den Rücken gedreht werden. Warum ist das so und was passiert mit einer normalen "Haus"schildkröte, wenn sie auf den Rücken fällt? Das fragt Claudia aus Burgbernheim.

Bei dieser Riesenwasserschildkröte im Film handelte es sich um einen Sonderfall, denn sie wurde ja von der Tierärztin auf den Rücken gelegt. Ihr enormes Gewicht drückte ab dem Moment sehr stark auf die Lungen. Daher bestand die Gefahr, dass das Tier erstickt und es war Eile geboten.

Wie es in der freien Natur aussieht, das haben wir unseren Fachmann von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde gefragt. Er hat uns Folgendes erklärt:

Auch in der Natur können Landschildkröten versehentlich auf dem Rücken landen. Zum Beispiel, weil sie von einem Baum oder Ast abstürzen oder beim Klettern das Übergewicht bekommen und nach hinten umkippen. Doch normalerweise sind die Tiere ganz geschickt und schaffen es durch Rudern und Gewicht verlagern, sich wieder aufzurichten.

Trotzdem sollte man als Terrarium- oder Schildkrötenbesitzer immer ein Auge auf die Tiere haben. Denn liegt eine Schildkröte zu lange auf dem Rücken und kann sie sich wegen ungünstiger Bodenverhältnisse nicht selbst aus der Situation befreien, dann besteht die Möglichkeit, dass sie verhungert oder verdurstet.

Aufpassen sollte man besonders, wenn man die Schildkröte bei sehr warmen Temperaturen in den Garten stellt. Fällt sie um und liegt sie dann zu lange auf dem Rücken, kann sie austrocknen. Erhitzt sich das Panzertier auf 39 oder 40 Grad Celsius, kann ein schneller Hitzetod eintreten. Da Schildkröten wechselwarme Tiere sind, können sie die Temperaturen nicht so ausgleichen, wie zum Beispiel der Mensch. Das kann dann gefährlich werden.

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