Stimmt es, dass Haie nur atmen können, wenn sie sich bewegen?

Über Haie werden viele Dinge erzählt, die nicht stimmen. Man sagt auch von ihnen, sie ersticken, wenn sie sich nicht bewegen. Ist das richtig und wenn ja, warum ist das so? Tom aus Rostock hat uns diese Frage geschickt.

Ja es stimmt, aber nur für die Hochseehaie. Hochseehaie müssen immer in Bewegung bleiben, damit sie nicht ersticken.

Prinzipiell gibt es zwei Arten von Haien: die der Hochseehaie und die der Haie, die in Bodennähe oder in Riffen leben.

Hochseehaie schlafen auch im Schwimmen. Sie nutzen zum Atmen überwiegend ihren Antrieb. Sie schwimmen mit geöffnetem Maul. So kann das Wasser durch die Rachenhöhle in die Kiemen streichen. Dabei wird dem Wasser der Sauerstoff entzogen und ins Blut abgegeben. Durch die Kiemenklappen tritt das Wasser wieder nach außen. Hochseehaie bewegen also ihr Maul nicht, um zu atmen. Würden sie nicht schwimmen, würde kein frisches Wasser mit frischem Sauerstoff in ihren Körper gelangen, sie würden ersticken, bzw. ertrinken.

Die Haie dagegen, die zum Beispiel in Riffs oder Bodennähe leben, schließen und öffnen ihr Maul abwechselnd. Dadurch entsteht ein Sog. Sie sorgen also selbst für den Wassereinstrom. So können Sand,- Ammen- oder Teppichhaie stundenlang eingegraben im Sand liegen.

Zunächst schließen sie die Kiemenklappen, dann saugen sie Wasser beim Öffnen des Mauls ein - so als würden sie es fressen. Dann schließen sie ihr Maul wieder, öffnen die Kiemenklappen und pressen das Wasser wieder nach außen. Bei diesem Vorgang entnehmen sie den lebensnotwendigen Sauerstoff. Solche Riffhaie können also auch im Sand oder in Höhlen schlafen ohne ständig schwimmen zu müssen.

Hochseehaie sind dagegen ständig gezwungen zu schwimmen, damit genügend Wasser über die Kiemen fließt und ihr Sauerstoffbedarf gedeckt wird. Deshalb ersticken diese Haie auch, wenn sie in Fischernetze geraten.

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