Machen Spinnen Winterschlaf?

Überwintern die Spinnen, indem sie sich zurückziehen und durchschlafen bis es wieder wärmer wird? Oder haben diese Tiere eine andere Strategie, um über den Winter zu kommen? Franziska aus Lufwigsfelde fragt, wie die Spinnentiere über den Winter kommen.

Je nachdem, wie und wo die Spinnen leben und um welche Spinnenart es sich handelt, haben die Tiere unterschiedliche Lebensweisen entwickelt. Sie passen sich mit ihren Lebensgewohnheiten den Umständen an.

In Mitteleuropa, wo es kalte Winter gibt, ziehen sich die meisten Spinnenarten während der Winterzeit in den Boden oder in das abgefallene Laub zurück. So schützen sich die Tiere vor extremer Kälte und davor auszutrocknen. Gerade im Winter findet man bei uns auch zahlreiche Spinnentiere in Ecken, Kellern, dunklen Räumen, Dachböden. Auch dort überwintern Spinnen.

Wasserspinnen haben eine spezielle Methode entwickelt, den Winter zu überstehen. Sie bauen ihre Winternetze gerne in leeren Schneckenhäusern, die sie auf dem Boden der Gewässer finden. Bevor sie "einziehen", füllen sie die Schneckenhäuser mit Atemluft. Bevor der Winter da ist, verschließen sie die Öffnung mit einem Gespinst. Samt Schneckenhaus lassen sie sich an die Oberfläche treiben und dort frieren sie dann im Eis ein.

Sackspinnen verschließen im Winter die Öffnungen zu ihrem Wohnsäckchen mit einem dichten Gespinst. Dann verharren sie in einer Starre, bis die Kälte vorbei ist.

Bei vielen Spinnenarten überwintern die in der warnem Jahreszeit geschlüpften Jungtiere. So auch bei der Eichblatt-Radnetzspinne. Sie paart sich im frühen Sommer. Die Eier werden in den Gespinstschleier abgelegt, aus dem bald die Jungspinnen schlüpfen. Die jungen Spinnen überwintern und werden im Folgejahr reif.

Bei anderen Arten überdauern die erwachsenen Tiere oder aber die Spinnenbabys im Eikokon. So ist es auch bei der Wespenspinne, die zu den Radnetzspinnen zählt. Ein Wespenspinnen- Weibchen legt 300 bis 400 Eier, das es mit einem Gewebe umgibt. Den so entstandenen Kokon befestigt es zwischen Grashalmen. Die jungen Spinnen überwintern im Kokon, den sie erst im Frühjahr verlassen.

Durch die Kältestarre ertragen Spinnen sogar Temperaturen von minus 20 Grad Cesius.

Es gibt aber auch winteraktive Spinnen. So zum Beispiel einige Baldachinspinnen, die über eine Art Frostschutzmittel im Spinnenblut verfügen. Dieses verhindert, dass sich bei Kälte unter 0 Grad Eiskristalle im Körper bilden.

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