Gibt es in Deutschland auch giftige Spinnen?

Von 35.000 Spinnenarten gibt es rund 1.300 in Europa. Wie viele sind davon für den Menschen gefährlich? Dies Frage stellte Anna-Laura aus Langenfeld.

Die meisten Spinnen stellen ein Gift her, das sie zum Beutefang oder zu ihrem eigenen Schutz einsetzen. Doch dieses Gift ist nur in den seltensten Fällen lebensgefährlich für den Menschen. Insgesamt gibt es auf der Welt bisher nur 30 bekannte Spinnenarten, die mit ihrem Gift einen Menschen töten können.

Die Spinnen der mitteleuropäischen, gemäßigten Zonen produzieren ein Gift, das für den Menschen nicht sehr gefährlich ist. Außerdem sind ihre Giftklauen zu kurz, um die Haut des Menschen stärker zu durchdringen. So ist der Biss einer Kreuzspinne etwa so schmerzhaft wie ein Mückenstich. In Mitteleuropa gehört zu den Giftspinnen die hier heimische Wasserspinne. 

Die giftigste europäische Spinne ist die Schwarze Witwe, deren Gefährlichkeit allerdings stark übertrieben wird. Ihr lateinischer Name lautet "latrodectus", das bedeutet "geheimer Beißer". Eine Viertelstunde nach dem kaum sichtbaren Biss treten die ersten Symptome auf und nehmen in den folgenden Stunden weiter zu. Dazu gehören starke Schmerzen, Tränen- und Speichelfluss nimmt stark zu und man ist von Übelkeit geplagt. Nach etwa 24 Stunden sollte alles überstanden sein. Bei schweren Fällen kann ein Gegenmittel, ein sogenanntes Antiserum, gegeben werden.

Danach kommt in der Rangfolge der Giftigkeit die Dornfingerspinne, die im Rhein-Main Gebiet und am Kaiserstuhl zu finden ist. Ihr Biss kann sehr stark schmerzen, ist aber nur sehr selten tödlich. Links seht ihr ein Foto von ihr. Es ist stark vergrößert, die weiße Linie oben gibt den Maßstab von einem Millimeter an.

Wirklich gefährlich werden die Spinnenbisse der europäischen Spinnen vor allem für Allergiker, bei denen der Biss einen allergischen Schock auslösen kann. Das führt zu Atemnot und Kreislaufproblemen, die im schlimmsten Fall tödlich sein können. Wer weiß, dass er auf Insektenstiche allergisch ist, sollte immer das persönliche Notfallset dabei haben - es kann lebensrettend sein!

Foto: Richard Bartz cc-by-sa 3.0

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