Sei dabei - mit deinen Dinofragen!

Zum Jahr der Geowissenschaften haben www.lesestein.de und www.wasistwas.de wieder einen echten Experten für euch, der eure Fragen beantwortet. Dr. Gerhard Winter vom Frankfurter Senkenberg Museum. Er erwartet am 25. September 2002 eure Anrufe und Mails zum Thema Paläontologie und Dinosaurier. Also: macht mit!



Dr. Gerhard Winter

Seit 21 Jahren leitet Gerhard Winter die Abteilung Museumspädagogik im weltberühmten Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main. Sein Hobby: Briefmarken aus aller Welt mit Dinosaurier-Motiven sammeln. Und natürlich freut er sich schon auf eure Fragen. Von 10.00 - 12.00 Uhr und von 13.00 bis 15.00 Uhr ist er für euch erreichbar. Unter Telefon:0180 - 2000948 könnt ihr aus ganz Deutschland anrufen. Und egal wie lange ihr sprecht, das Telefonat kostet euch 6 Cent pro Anruf.

Oder ihr schickt ihm eine Mail!

Und damit ihr euch schon mal auf das Thema einstimmen könnt, erklären wir euch erstmal, was Paläontologie überhaupt ist:

Klar, das ist die Wissenschaft, die sich mit T-Rex & Co, den Giganten der Urzeit beschäftigt. Das ist natürlich richtig, aber nicht ganz. Denn einige Paläontologen schauen auch nur, was sich denn so unter dem Mikroskop im Gestein verbirgt. Nicht jeder Paläontologe ist also ein Jack Horner und permanent auf der Suche nach einem Velociraptor.

Paläontologie ist kein Jurassic Park auf dem Uni-Campus, sondern eine Wissenschaft, die eigentlich nicht so richtig weiß, wo sie hingehört. Paläontologie, das kommt von den griechischen Wörtern palaios (= alt), ontos (= wirklich) und logos (= Wissenschaft). Sie ist also die Wissenschaft vom wirklich Alten und zugleich Bio- und Geowissenschaft. Die Paläontologie erforscht die Entwicklung der Lebewesen, die im Verlauf der Erdgeschichte unseren Planeten bevölkerten.

Die Paläontologie beschränkt sich nicht nur auf die Erfassung und Sammlung von Fossilien, den versteinerten Lebewesen. Durch die Fossilien werden für den Paläontologen die gegenseitigen Beziehungen zwischen belebter und nicht belebter Welt über Jahrmillionen ablesbar. Deshalb ist die Paläontologie in ihren Fragestellungen und Ergebnissen zwangsläufig eine Geo- und eine Biowissenschaft zugleich.

Eine kurze Geschichte der Paläontologie

Paläontologie als Wissenschaft von Lebewesen früherer Erdperioden ist seit jeher eng mit der Geologie verbunden. Der Begriff Paläontologie wurde im Jahr 1825 von dem französischen Forscher De Blainville in die wissenschaftliche Sprache eingeführt und ersetzte danach allmählich die älteren Bezeichnungen Oryktologie (von griechisch oryktos = ausgegraben) und Petrefaktenkunde.

Geologie wird betrieben, seitdem der Mensch Gesteine und Erze für Werkzeuge, Waffen oder zum Bauen nutzt. Im 17. Jahrhundert begann man damit, die in Geländeaufschlüssen oder im Bergbau gewonnenen Erkenntnisse zur Deutung des Erdaufbaus zu verwenden. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Geologie schließlich als selbstständige Wissenschaft. Danach setzte eine Blüte der geologischen Forschung, der systematischen Ordnung der vorzeitlichen Lebewelt und der zeitlichen Einordnung der Ablagerungen in der Erdgeschichte ein.

Die Beschreibung und systematische Einordnung der vorzeitlichen Tier- und Pflanzenwelt ist seither fester Bestandteil geologischer Forschungen und die Grundlagen paläontologischer Untersuchungen sind seitdem die Fossilien.

Die Bedeutung der Paläontologie

Zu den wesentlichen Bestandteilen paläontologischer Arbeit gehören Forschungen zur Entstehung und Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt auf der Erde, die Rekonstruktion von Formen früherer Organismen sowie ihrer Umwelt und die Altersbestimmung von Gesteinsablagerungen. Seit ihrem Bestehen hat die Paläontologie grundlegende Beiträge zum Verständnis der Entwicklung der Lebewesen und somit zur Entwicklung des heutigen Weltbildes geleistet. In zunehmendem Maße trägt die Paläontologie zum Wissen über frühere Lebewesen, die Entwicklung des Lebens auf der Erde und zur Entwicklung von Ökosystemen bei.

Paläontologie ist jedoch nicht nur ein rein wissenschaftliches Fach. Sie ist auch Praxis bezogen. Durch die Beschreibung der Ablagerungsbedingungen von Fossilien lassen sich beispielsweise sehr gute Hinweise auf die Existenz von Erdöl- und Erdgaslagerstätten sowie von Erzablagerungen gewinnen.

Wie wird man Paläontologe?

Voraussetzung ist erst einmal Abitur oder Matura. Dann muss man studieren. Es gibt jedoch kein Studium der Paläontologie. Diese Wissenschaft ist in Deutschland immer ein Teilgebiet des Geologiestudiums. Paläontologen haben den akademischen Grad Diplom-Geologe oder Diplom-Geologin. Um sich später Paläontologe oder Paläontologin nennen zu können, muss man sich während des Geologiestudiums spezialisieren und eine Diplomarbeit mit paläontologischem Inhalt verfassen.

Wer die besten Fragen stellt, nimmt wieder an einer Verlosung von drei tollen WAS IST WAS-Büchern teil.

Text: 13.09.02 Alexander Stahr/ ab. Fotos: Alexander Stahr/h5b5 WAS IST WAS TV.

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