Der größte Flugsaurier der Welt schwebt ein

Sein Name klingt exotisch und er ist ein Gigant der Lüfte: der Quetzalcoatlus northropi ist der größte Flugsaurier der Welt. Ab 10. Oktober ist das Skelett des Sauriers im Senckenberg -Museum in Frankfurt zu bewundern.

Der Gigant kommt nach Frankfurt

Der Kopf zwei Meter lang und spitz zulaufend. In gerader Linie vorgereckt an einem 2,6 Meter langen Hals, bei dem ein Wirbel allein schon 60 Zentimeter misst. Die Flügel gespreizt, mit einer Spannweite von zwölf Metern, wird er am 10. Oktober an einem Kran hängend vor das Senckenberg-Museum schweben.

Ein neuer Name

Weil Quetzalcoatlus northropi nun wirklich kein leichter Name ist, hat man sich auf die Suche nach einem neuen Spitznamen für den Saurier gemacht. Am Sonntag wird dieser neue Name von Wolfgang Strutz, Präsident der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, feierlich bekannt gegeben. Gemeinsam mit Hassia Mineralquellen hatte das Museum während der letzten Wochen einen Namenswettbewerb durchgeführt. Allein bei Hassia gingen mehr als 200 Vorschläge ein. Man darf gespannt sein, welcher Name nun gewinnt!


Der Direktor des Senkenberg Museums, Prof. Steininger und seine neue Attraktion

Wieso heißt der Flugsaurier eigentlich Quetzalcoatlus northropi?

Vor etwa 65 Millionen Jahren, am Beginn des Tertiärs, ist das fliegende Reptil zusammen mit den Dinosauriern ausgestorben. 1971 fand der Student Douglas A. Lawson in Texas (USA) seine Überreste und nannte ihn nach einer mexikanischen Gottheit, die die Azteken in Form einer gefiederten Schlange verehrten, Quetzalcoatlus. Seinen Beinamen "northropi" erhielt Quetzalcoatlus zu Ehren John K. Northrops, eines Konstrukteurs großer Nurflügel-Flugzeuge. Darin spiegelt sich die Faszination, die der Gigant der Urzeit auf Lawson ausgeübt haben muss.

Museumspräperator Rolf Spitz mit einem Fuß des Flugsauriers

Wie konnte der Gigant fliegen?

Bei näherer Untersuchung stellte man fest, dass das fliegende Reptil bei seiner enormen Flügelspannweite ein Startgewicht von weniger als 100 kg gehabt haben muss. Ein Wunderwerk der Evolution. Jedes Skelettteil war leicht, dabei aber mit der höchstmöglichen Stabilität "konstruiert". Biomechanische Studien ergaben, dass Flugsaurier, je nach Größe und Gewicht und einem ausgewogenen Verhältnis von Flügelspannweite zu Flügelfläche und -krümmung schnittige Flieger gewesen sein mussten.

Flugsaurier als Vorbild

Mit der Natur als Vorlage hat sich auch die Fliegerei immer weiterentwickelt. Für die Gegenwart quasi als zeitliches Pendant zur Vorzeit - präsentiert die Fraport AG mit einem 1 :1-Rumpfquerschnitt des A380 ein fliegendes Superlativ der Gegenwart und nahen Zukunft. Mit 8,5 Metern Höhe und etwa sieben Metern Breite vermittelt das Modell auf zwei Etagen einen Eindruck von den neuen Dimensionen der zivilen Luftfahrt und gibt einen Überblick zu Geschichte und Zukunft des Fliegens.

Dieser Flugsaurier ist wirklich so groß, dass man ihn kaum auf ein Foto bringt!

Platz für den Flugsaurier

Quetzalcoatlus wird nach seiner Taufe an diesem Tag in Sichthöhe bei den Elefanten so aufgehängt, dass die Besucher die Ausmaße des größten Flugsauriers der Welt aus nächster Nähe betrachten können.

Zur Begrüßung gibt es am Sonntag auch ein Fest. Mit Ferris Kindermusiktheater können die Besucher den 65millionsten Geburtstag des Quetzalcoatlus feiern, der durch ein rotzfreches Wesen gestört wird, es gibt weitere Infos, Filmsequenzen und: für das leibliche Wohl im Museum ist ebenfalls gesorgt.

Forschugnsinstitut und Naturmuseum Senckenberg

Senckenberganlage 25

60325 Frankfurt am Main

Tel.: 069 / 7542-0

http://www.senckenberg.de

Geöffnet: täglich 9.00 - 17.00 Uhr, Mi bis 20.00 Uhr; Sa, So und Feiertage bis 18.00 Uhr.

Eintritt: Erwachsene (16 - 65 Jahre) Euro 5,00; Erwachsene ab 66 Jahren Euro 4,00; Kinder und Jugendliche (6 - 16) Euro 2,50.

Ein Besuch des Museums lohnt sich sicher - nicht nur zum Fest und nicht nur für Dino- Fans!

-dve (Senckenbergmuseum)/ ab - 06.10.04 Text / Fotos: Plakat und Präperator Rolf Spitz mit Flugsaurierfuß: Senckenberg Museum; Skelett des Flugsauriers und Flugsaurier mit Museumsdirektor Professor Steininger: Rainer Wohlfahrt (freier Mitarbeiter der FAZ).

Wir danken dem Museum vielmals für die Infos und die Fotos!

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt