Weltkindertag 2008

UNICEF hat den Weltkindertag 2008 unter das Motto Gemeinsam für Kinder" gestellt. Vom 15.-21.9 wird in ganz Deutschland mit zahlreichen Veranstaltungen auf die Rechte der Kinder aufmerksam gemacht. Da gibt es noch einiges zu tun und natürlich könnt ihr mitmachen!

Auf der 9. Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) am 21. September 1954 wurde UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, beauftragt, einen weltweiten Kindertag auszurichten. Jedes Land soll an diesem Tag auf die Probleme von Kindern hinweisen. Damit wollte man die Staaten dazu auffordern, sich stärker für die Rechte der Kinder einzusetzen, Freundschaften zwischen Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt fördern und die Regierungen sollten sich zumindest einmal im Jahr öffentlich dazu verpflichten, das Kinderhilfswerk UNICEF zu unterstützen.



Weltkindertag weltweit

Der Weltkindertag wird in 145 Ländern begangen. Den genauen Termin kann sich jedes Land selbst aussuchen. So wird im Januar in Ägypten und Thailand gefeiert, Japan begeht den Weltkindertag am 5. Mai und die neuen Bundesländer aus Tradition am 1. Juni, Westdeutschland und Berlin dagegen offiziell am 20. September. Doch viele Veranstaltungen finden nicht nur an diesem Datum, sondern auch rund um den offiziellen Feiertag statt.

Aufmerksam machen!

Am Weltkindertag soll einerseits gefeiert werden, andererseits soll auf die Rechte der Kinder hingewiesen werden. Sie sind in der Kinderrechtskonvention aufgeschrieben, die fast alle Länder der Welt unterschrieben haben. Um auf diese Rechte hinzuweisen, gibt es seit 2007 in Nürnberg die "Straße der Kinderrechte". Die Idee dazu war am Weltkindertag 2005 geboren worden.  Mittlerweile nutzen den 20. September viele Kinder- und Jugendorganisationen, Städte, Gemeinden, Vereine sowie Institutionen um auf die Belange, die Wünsche und Probleme von Kindern aufmerksam zu machen. Dazu organisieren sie Feste, Demonstrationen, Veranstaltungen oder Spieltage. Thema sind immer die Rechte der Kinder.

Noch viel zu tun

Zwar hat sich seit dem ersten Weltkindertag vor 54 Jahren schon viel geändert, dennoch gibt es aber noch viel für das Recht der Kinder zu tun. Noch immer wächst ein Drittel der weltweit rund 2,1 Milliarden Kinder und Jugendliche in extremer Armut auf. Knapp elf Millionen Kinder sterben bevor sie fünf Jahre alt geworden sind. Oft an vermeidbaren Erkrankungen wie Masern oder Durchfall. Über 121 Millionen Kinder haben weltweit keine Möglichkeit, in die Schule zu gehen um etwas zu lernen. Und: 246 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 17 Jahren schuften häufig unter schwersten Bedingungen und ohne entsprechende Schutzmaßnahmen für einen Hungerlohn um ihre Familien mit zu ernähren.

Doch auch wenn bei uns in Deutschland die medizinische Versorgung besser ist, es die Möglichkeit gibt, in die Schule zu gehen und Kinderarbeit verboten ist, so kann auch bei uns vieles noch besser werden. Städte könnten kinderfreundlicher gebaut werden, die Menschen könnten sich mehr Zeit für Kinder nehmen und und und. Auch darauf soll am Weltkindertag aufmerksam gemacht werden.

Zentrale Aktion am 19. September


Was sind uns Kinder wert?
- diese Frage stellen Hundert Berliner Kinder bei der zentralen Aktion zum Weltkindertag an Passanten vor dem Brandenburger Tor. Unterstützt werden sie von dem Schauspieler und UNICEF-Paten Dieter Pfaff. Mit großen Transparenten und Plakaten wollen sie dagegen protestieren, dass die Interessen von Kindern in Deutschland vernachlässigt werden. Immer mehr Mädchen und Jungen wachsen in Armut auf und haben deutlich schlechtere Bildungschancen als ihre Altersgenossen. Das Aktionsbündnis Kinderrechte - Deutsches Kinderhilfswerk, Deutscher Kinderschutzbund und UNICEF - fordert deshalb einen Richtungswechsel für Kinder in Politik und Gesellschaft.



(andere) Kinderwelten

Am Weltkindertag sollten wir uns auch Gedanken über arme Länder, über Kinder in Afrika oder Südamerika machen, deren Leben und Erwartungen ganz anders aussehen als unsere. Ein Beispiel dafür ist die Ausstellung (andere) Kinderwelten, die ab dem 15. September in der Sparkasse Düren zu sehen sein wird:

Seit 15 Jahren bringen Silke und Manfred Kutsch von ihren UNICEF-Reportagen für die Aachener Zeitung Dinge des Lebens aus ganz anderen Kinderwelten mit: selbst gebasteltes Blechspielzeug, Fußbälle aus Bananenschalen, Landminen, zerbrochene Tafeln afrikanischer Feldschulen oder Textilfetzen, die Straßenkindern als Kleidung dienten. Neben der Sammlung und einer Fotodokumentation aus allen Erdteilen stellt die stellvertretende UNICEF-Vorsitzende Ann Kathrin Linsenhoff den neuen UNICEF-Kalender Kinder die Hoffnung unserer Welt (Korsch-Verlag, München) vor.

Botschafter gesucht



Am Weltkindertag startet UNICEF auch wieder die Aktion UNICEF-Juniorbotschafter für Kinderrechte. Ihr könnt euch ein Thema aussuchen, euch über Kinderrechte schlau machen und über ein Land, ein Projekt oder was ihr wollt Vorträge halten. Erklärt anderen, was die Kinderrechte sind. Überlegt euch Aktionen, wie ihr auf ein Thema aufmerksam machen könnt. Ihr könnt als Schulklasse oder einzelne Schüler mitmachen. Vergangenes Jahr haben sich 14.000 Kinder als Juniorbotschafter für Kinderrechte engagiert. Die besten Aktionen werden 2009 bei einer feierlichen Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche vorgestellt. Alle Informationen zu der Aktion, Beispiele von Projekten anderer Kinder und Anmeldebogen gibt es im Internet unter www.junior-botschafter.de



Termine

von Veranstaltungen in eurer Nähe entnehmt ihr der Tagespresse eurer Lokalzeitung oder ihr werft einen Blick auf die Seite des Deutschen Kinderhilfswerks, dort sind zahlreiche Veranstaltungen genannt.

-rr/ab-15.09.08 Text / Fotos: Jugendamt der Stadt Nürnberg (Straße der Kinderrechte), www.unicef.de und www.weltkindertag.de


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