Straßenkind für einen Tag

Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes ruft auch dieses Jahr wieder Lehrer, Gruppen, Schulklassen, Jugendliche und Kinder in der Schweiz und Deutschland dazu auf, an der Aktion Straßenkind für einen Tag teilzunehmen. Am 20. November, dem Tag an dem 1989 die UN- Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde findet diese Aktion statt. Die Schirmherrschaft über diese Aktion hat Thomas D., Musiker der Band Die Fantastischen Vier und Son Guko übernommen. Er fand die Idee gut, dass sich Kinder für andere Kinder und deren Lebensbedingungen in der Welt interessieren und sich dann sogar für die Rechte anderer Kinder einsetzen.

Die Ziele der Aktion

Die Aktion will über das Leben der Straßenkinder aufklären und den Menschen dabei klar zu machen, dass die Lebensumstände vieler Straßenkinder unhaltbar sind. Kinder und Jugendliche sollen Hintergrundinformationen zu diesem Thema erhalten und schließlich sollen auch Spenden für die Hilfsprojekte für Straßenkinder von terre des hommes zusammenkommen.

Schuhputzer oder Autoreiniger

Kinder können sich gemeinsam mit Erwachsenen Ideen überlegen, was sie an diesem Tag machen möchten. Sie suchen sich einen Platz, ein Einkaufszentrum, eine Busstation oder Passage und verkaufen dort Taschentücher, putzen Autoscheiben, fegen den Trottoire oder putzen Schuhe. Dazu können sie auch Infos über die Straßenkinder verteilen, mit anderen Menschen über diese Thema reden.

Straßenkinder weltweit

Die Kinderhilfsorganisation UNICEF geht von mehr als 100 Millionen Kindern aus, die weltweit auf der Straße leben. Allerdings ist diese Zahl eben nur eine Schätzung, denn von vielen Straßenkindern, weiß man nichts, sie haben keine Familie, wechseln häufig ihr Revier und wurden niemals amtlich registriert. Straßenkinder leben fast ausschließlich in den großen Städten. So soll es bis zu 40 Millionen Straßenkinder in den lateinamerikanischen Großstädten wie Mexiko City, Sao Paulo oder Caracas geben.

Ein Viertel dieser Kinder hat wirklich gar kein Zuhause mehr. Manche Kinder haben ihre Familie im Krieg verloren, andere wurden zuhause misshandelt oder wären bei ihren Eltern verhungert so leben sie lieber auf der Straße. Die meisten Kinder haben aber noch Familie, zu der sie immer wieder einmal zurückkehren.

Das Leben auf der Straße verdienen

Das Leben als Straßenkind ist hart und brutal. Die Kinder arbeiten um ihren Unterhalt zu verdienen, manche stehlen aber auch, betteln, prostituieren sich oder verkaufen Drogen für große Dealer. Oft tun sich Kinder zusammen zu einer Gang, um gemeinsam den Überlebenskampf zu bestreiten. So eine Gang kann auch Ersatz für die Familie sein.

Die Zahl der Kinder, die auf der Straße leben, nimmt ständig und beängstigend zu. Denn die Straßenkinder sind oft ein Resultat von Krieg, Gewalt oder extremer Armut. Deshalb gibt es gerade in der so genannten Dritten Welt wie in Lateinamerika, Afrika oder Indien besonders viele Straßenkinder.

Straßenkinder in Deutschland

Mitte der 90er Jahre sprach man in Deutschland noch kaum von Straßenkindern im eigenen Land. Doch inzwischen weiß man: Es gibt sie und es werden immer mehr. In den rund 50 deutschen Anlaufstellen werden jährlich etwa 9.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut. Diese Zahl ergab eine bundesweite Befragung von terre des hommes im Jahr 2001, die Zahl der Kinder, die nirgendwo geführt werden, ist dabei im Dunkel. Sicher ist, dass viele Kinder deswegen auf der Straße leben, weil sie das Vertrauen in die Erwachsenen vollkommen verloren haben. Unter den deutschen Straßenkindern sind rund 30 Prozent Mädchen und immer öfter laufen auch Kinder unter 14 Jahren von zu Hause weg.

Straßenkindern helfen

Viele Straßenkinder sind krank, oft leiden sie an AIDS. Ihnen fehlt eine medizinische Grundversorgung, aber auch das Gefühl geliebt zu werden, eine Familie und Vertrauen zu haben. Außerdem fehlt ihnen eine Ausbildung und damit die Möglichkeit, sich aus der elenden Situation zu befreien. Aus diesen Gründen hat Terre des hommes für diese Kinder Projekte zum Beispiel in Simbabwe, auf den Philippinen, in Bolivien oder Afghanistan ins Leben gerufen. Dort bekommen sie nicht nur ein Dach über dem Kopf, eine medizinische Versorgung und genügend zu essen, sondern auch die Möglichkeit zu lernen und damit die Chance auf eine bessere Zukunft.

Wer mehr über die Aktion Straßenkind für einen Tag wissen möchte:

Auf der Seite www.tdh.de/strassenkind erklärt alles genau.

-ab-Text /Fotos: Pressestelle terre des hommes.

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