Kinder schaffen was!

Auch "Aktion Dreikönigs-Singen" genannt, ist das Sternsingen mittlerweile die weltweit größte Aktion von Kindern für Kinder geworden. In den letzten Jahren haben sich jeweils rund 500000 Kinder und Jugendliche in Deutschland beteiligt und Geld für Hilfsprojekte auf der ganzen Welt gesammelt. Seit der ersten Aktion 1959 kamen so etwa 310 Millionen Euro zusammen.

Dabei hat alles ganz bescheiden angefangen. 1949 kam der Salesianerpater Janez Rovan aus dem Jauntal auf die Idee, das Dreikönigs-Singen für bedürftige Menschen einzuführen. 1959 wurden erstmals in Deutschland in 100 Pfarrgemeinden 90000,- DM (ca. 45000,- Euro) gesammelt. Damals war das Sternsingen ein katholisches Projekt, heutzutage machen aber auch immer mehr evangelische Kinder bei den Sternsing-Aktionen mit.

"20 C+M+B 06"

Die Kinder verkleiden sich als die drei Weisen aus dem Morgenland. Sie ziehen von Haus zu Haus, singen oder tragen Gedichte vor und schreiben in die Mitte der Jahreszahl den Segen "C+M+B" mit Kreide über die Tür. Das ist lateinisch und bedeutet "Christus benedicat mansionem" - "Christus segne dieses Haus". Man vermutet, dass die Menschen die Abkürzung falsch gedeutet haben und daraus schließlich die Namen Caspar, Melchior und Balthasar für die drei Weisen entstanden.

Die Spenden, die die Kinder erhalten, werden bei der Pfarrgemeinde abgeliefert. Organisiert wird das Sternsingen heute vom "Päpstlichen Missionswerk der Kinder in Deutschland e.V.". Dessen Geschichte geht auf das Mädchen Auguste von Sartorius zurück. Angeregt durch den Bischof von Nancy half sie mit, 1846 das Kindermissionswerk in Deutschland zu gründen.

Das größte Werk der Welt

Mittlerweile ist das deutsche Kindermissionswerk das größte Kinderwerk der katholischen Kirche weltweit und unterstützt über 3000 Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Besonders gefördert werden medizinische Projekte, die Versorgung von Straßenkindern und Schulprojekte. Auch Kriegsflüchtlinge erhalten besondere Betreuung.

Kinder schaffen was!

Das Geld aus der Sternsingeraktion 2006 kommt besonders Kindern in Lateinamerika zu Gute. Strassenkinder leben dort oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Viele andere arme Kinder müssen arbeiten, um ihr Familien mit zu ernähren. Da kommt dann die Schule zu kurz, so dass der Weg in die Armut als Erwachsener schon vorgezeichnet scheint. Die Sternsingeraktion 2006 will solchen Kindern eine Perspektive geben.

In die eigene Tasche...

Das Sternsingen gibt es schon viel länger als die "Aktion Dreikönigssingen". Früher haben die Sternsinger das ihnen gespendete Geld selbst behalten. Erst 1958 hat das Kindermissionswerk darum gebeten, das Geld für notleidende Kinder zur Verfügung zu stellen.

Der Brauch lässt sich erstmals im 16. Jahrhundert nachweisen, als erwerbslose Handwerker und Soldaten von Tür zu Tür zogen, um in der kalten Jahreszeit ein Auskommen zu haben. Später waren es Kinder mit Bettelsack, die so auf milde Gaben hofften. Oft wurde aus der freiwilligen Gabe aber eher ein erpresstes Geschenk. So reimte Goethe: "Die heil´gen drei König´ mit ihrem Stern/ sie essen, sie trinken und bezahlen nicht gern."

Friedenspreis

Auch heute gibt es ganz selten Meldungen über falsche Könige, die in die eigene Tasche wirtschaften. Aber die meisten Kinder engagieren sich ehrlich für andere Kinder auf der ganzen Welt und wollen durch ihren Einsatz dazu beitragen, dass ihnen geholfen werden kann. Für dieses Engagement wurden die Sternsinger 2004 mit dem "Westfälischen Friedenspreis" ausgezeichnet.

Hier findet ihr weitere Informationen:

Was ist Was: Mehr Informationen zu den heiligen drei Königen

Die Kinderseite der Sternsinger

Sternsinger 2006: Kinder schaffen was!

Die Geschichte der Reliquien der heiligen drei Könige im Kölner Dom

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