Gemeinsam gegen die Armut in der Welt

Vor 40 Jahren begann im Völkerbundpalast in Genf die erste internationale Konferenz über Entwicklungshilfe. Die Vereinten Nationen, englisch United Nations mit der Abkürzung UN, berieten mit 2000 Experten aus 95 Staaten über die Koordination von Entwicklungsprogrammen und projekten. Damit machte die UN die Armut in der Dritten Welt zum zentralen weltpolitischen Thema.

Die Dritte Welt ist eine Sammelbezeichnung für die armen, sozial und wirtschaftlich unterentwickelten Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Zwischen den rund 140 Staaten, die dazu gezählt werden, gibt es jedoch solch große Unterschiede, dass man sie in drei weitere Gruppen unterteilen könnte.

Ganz unten in der wirtschaftlichen Weltordnung stehen die Ärmsten der Armen. Das sind Staaten wie Äthiopien oder Somalia, die ohne Entwicklungshilfe nicht existieren könnten. Eine zweite Ländergruppe besitzt Rohstoffe, leidet aber sehr stark unter deren Preisschwankungen. Wie zum Beispiel die Länder Lateinamerikas, die von den sinkenden Kaffeepreisen abhängig sind. Am oberen Ende der Rangleiter, fast an der Schwelle zu den Industrienationen und deshalb auch als Schwellenländer bezeichnet, stehen die Staaten, die mit dem Aufbau einer leistungsfähigen Industrie angefangen haben. Hierzu gehören Südkorea und Taiwan, die ein hohes Wirtschaftswachstum aufweisen.

Wie sieht das Gefälle von Entwicklungsländern zu Industriestaaten aus?

Die Menschen, die in den Entwicklungsländern leben, sind im Vergleich zu den Industrienationen technisch wenig entwickelt und haben durchschnittlich ein geringeres Bildungsniveau. Die Ursachen liegen in natürlichen Faktoren, wie dem ungünstigen Klima, aber auch an den Nachwirkungen der kolonialen Besatzung oder an herrschenden Kriegen. Der Sudan zum Beispiel, leidet unter dem längsten Bürgerkrieg in der Geschichte des afrikanischen Kontinents.

Die Menschen leben dort manchmal unter entsetzlichen Bedingungen und in bitterer Armut. Nur wenige können lesen und schreiben. Obwohl sie zum Teil in der Lage sind Nahrung, Rohstoffe, Holz und Pflanzenfasern zu produzieren, sind sie arm. Sie arbeiten zu einem Hungerlohn und liefern ihre Ware billig den reichen Staaten. Für das, was sie leisten, werden sie wenig bezahlt. Sie können kaum davon existieren. Der Reichtum in der Welt ist also ganz ungleichmäßig verteilt. Wenn die Entwicklungsländer ihre Rohstoffe billig verkaufen müssen, werden die Industrieländer immer reicher und die Entwicklungsländer immer ärmer.

Entwicklungshilfe - wie soll sie aussehen?

Ziele der Entwicklugnshilfe sind Hilfe zur Selbsthilfe und faire Preise für die Produkte der armen Länder zu verwirklichen. Dies geschieht durch wirtschaftliche wie technische Unterstützung mittels privater und öffentlicher Organisationen. So wurde der Deutsche Entwicklungsdienst DED 1963 gegründet. Er stellt Entwicklungsländern berufserfahrene und sozial engagierte Fachkräfte zur Verfügung. Schon im August 1964 flogen die ersten deutschen Entwicklungshelfer nach Daressalam in Tanganjika. Ihre Aufgabe bestand in der Unterstützung der Sanierung von Elendsvierteln und in Hilfsdiensten in Kindergärten und Krankenhäusern. Heute berät die Organisation auch einheimische Organisationen und Selbsthilfe-Initiativen und sie unterstützen kleinere Programme.

04.02.2003 GH Text/Bild: Atlas der Völker, Tessloff Verlag

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt