Antikenfestspiele Trier

Am 24. Juni 2004 beginnen in Trier die siebten Antikenfestspiele. Für Erwachsene werden dort verschiedene Stücke aufgeführt, die berühmte antike Themen zum Inhalt haben. Für Kids gibt es das Opernabc auch mit einem Theaterstück zur Antike. Doch was ist eigentlich die Antike und was hat Trier damit zu tun?

Amphitheater in Trier

Was versteht man unter der Antike?

Antike ist die Bezeichnung für eine geschichtliche Epoche, diejenige, in der die Alten Griechen und die Alten Römer lebten. Der Beginn der Antike wird unterschiedlich gesetzt. Zählt man die minoische und die mykenische Hochkultur bereits mit zur Antike, dann beginnt sie etwa um 1900 vor Christus. Zu dieser Zeit gab es auf der Mittelmeerinsel Kreta sowie auf dem griechische Festland bereits kulturelles Leben, das durch Schriftstücke und archäologische Funde von Burgen überliefert ist.

Andere Geschichtswissenschaftler grenzen die Antike stärker ein und setzen ihren Anfang im achten Jahrhundert vor Christus. Zu dieser Zeit siedelten sich die Griechen vom Festland aus auf vielen Inseln im Mittelmeer an. Die ersten Olympischen Spiele, von denen man weiß, fanden 776 vor Christus statt.

Im Jahr 476 nach Christus ging die Antike zu Ende. In diesem Jahr wurde der letzte römischen Kaiser abgesetzt, das römische Reich war damit untergegangen. Die Antike erstreckt sich also über einen Zeitraum von 1300 bzw. 2400 Jahren. Eine lange und einflussreiche Zeit!

Thermen in Trier

Was hat die Antike mit uns zu tun?

Unsere heutige westliche Kultur gründet sich auf vieles, was in der Antike seinen Anfang nahm. Nicht nur die Olympischen Spiele, sondern auch Philosophie, Architektur, Literatur und Kunst, Staatsformen wie die Demokratie und unser Rechtssystem basieren in wesentlichen Teilen auf Überlieferungen aus der Antike.

Und dass die Antike sich nicht nur irgendwo in fernen Ländern abgespielt hat, sieht man noch heute ganz deutlich in Trier. Das römische Reich erstreckte sich zu seiner besten Zeit auch über weite Teile des heutigen Deutschlands.

Porta nigra

Unter dem Namen Augusta Treverorum wurde Trier zwischen 13 und 16 vor Christus vom römischen Kaiser Augustus gegründet. Um 100 nach Christus wurde das 30.000 Personen fassende Amphitheater (Freilichttheater) gebaut. Von 293 nach Christus an war Trier sogar für über 100 Jahre die Hauptstadt der Westhälfte des römischen Reiches und damit Kaisersitz. Imposante Bauwerke wie die Porta nigra, ein Tor der ehemaligen Stadtmauer sind Zeugen dieser Zeit.

Antikenfestspiele für Kids

Am 24. Juni 2004 beginnen in Trier die Antikenfestspiele mit der Premiere der Oper Antigone. Außerdem werden Die schöne Helena und Lysistrata gezeigt.

Für Kids startet am 5. Juli um 16 Uhr das Opern- ABC in den Kaiserthermen. In dem Stück Pygmalion geht es um den gleichnamigen griechischen Bildhauer, der sich so sehr in seine schöne Marmorstatue Galathea verliebt, dass die Göttin Aphrodite sich entschließt, dem Kunstwerk menschliches Leben einzuhauchen. Sehr zur Freude, aber auch zur Verwirrung des vergesslichen Künstlers.

Anhand des witzigen Einakters lernt ihr nicht nur einiges über das Leben in der Antike, sondern könnt selbst mitwirken und Ideen entwickeln, um Pygmalion aus so mancher, scheinbar ausweglosen Situation zu retten.

Mehr über die Antikenfestspiele, Kartenverkauf und Spielorte erfahrt ihr hier: http://www.antikenfestspiele.de/.

Text: LM, 23.06.04, Fotos: Sehenswürdigkeiten: www.trier.de

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