Das "Kind von Taung"

Als "Kind von Taung" wird der fossile Schädel eines Vormenschen bezeichnet, der im Herbst 1924 in der heute zu Südafrika gehörigen Ortschaft Taung entdeckt wurde. Er soll mehr als zwei Millionen Jahren alt sein.

1924 hörte der australische Anatomie-Professor Raymond Dart von einem fossilen Pavian-Schädel, der bei einer in der Nähe gelegenen Kalkstein-Höhle gefunden worden war. Er ließ sich weitere Knochen und Fossilien zuschicken und fand darunter einen Klumpen Stein, der das Innere eines fossilen Schädels beinhaltete. Außerdem entdeckte er einen Klumpen, unter dem er ein Gesicht vermutete. Nach über einem Monat hatte er genug Stein entfernt, um das Gesicht eines jungen Vormenschn frei zu legen.

Dart gab ihm den Spitznahmen "Kind von Taung".

Er gab seine Entdeckung 1925 bekannt, aber sie wurde von den meisten Wissenschaftlern mit der Erklärung abgetan, es handle sich um nichts weiter als einen ausgestorbenen Menschenaffentyp.

Erst zwölf Jahre später, als Robert Broom in einer anderen Kalksteinhöhle in Sterkfontein, die Überreste eines erwachsenen Affenmeschen fand, wurde auch Darts Fund anerkannt: Dart und Brooms hatten den Australopithecus africanus gefunden. So bezeichnen Wissenschaftler heute einen Vormenschen (Hominiden), der vor einer Zeit zwischen ein und drei Millionen Jahren in Afrika gelebt hatte.

Eine Kopie des Schädels des "KInds von Taug" ist noch heute im Frankfurter Senkenbergmuseum zu sehen.

Mehr über die Eiszeiten, die Tiere der Eiszeiten und die urzeitlichen Menschen erfährst du in: WAS IST WAS 9 "Der Urmensch",

WAS IST WAS 38 "Säugetiere der Vorzeit" und WAS IST WAS 65 "Eiszeiten"

Text: Stand: 17. 12

RR 2002

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt