Johannes Rau

Am 27. Januar 2006 starb der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau. Er feierte am 16. Januar 2006 seinen 75. Geburtstag. 1931 wurde der Sozialdemokrat als Sohn eines Predigers in Wuppertal geboren.

Seine politische Karriere begann Rau in der Gesamtdeutschen Volkspartei. 1957 wechselte er gemeinsam mit seinem großen Vorbild, Gustav Heinemann, in die SPD.

Der gelernte Verlagskaufmann wurde 1969 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Wuppertal. 1978 wurde Rau Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. 20 Jahre lang lenkte er als Regierungschef die Geschicke des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes.

1982 heiratete er mit 51 Jahren Christina Delius, eine Enkelin Heinemanns. Mit den drei Kindern wohnt die Familie in Berlin.

Schon 1994 stellte sich Rau der Wahl zum Bundespräsidenten. Damals unterlag er Roman Herzog, seinem Vorgänger.

Das politische Motto Johannes Raus lautet "Versöhnen statt Spalten". Diesem Spruch blieb er auch nach seiner Wahl zum achten deutschen Bundespräsidenten, im Mai 1999, treu.

Als historisch wird eine Rede bezeichnet, die Johannes Rau am 16. Februar 2000 vor dem israelischen Parlament hielt. Damals bat der Bundespräsident um Vergebung für den von Deutschen verübten Völkermord an den Juden während des NS-Regimes. Rau war der erste deutsche Präsident, der vor der Knesset (israelisches Parlament) sprechen durfte.

Am 29. Juni 2004 wird Johannes Rau mit einem Großen Zapfenstreich aus seinem Amt verabschiedet. Sein Nachfolger wird Horst Köhler.

Am feierlichen Empfang zu Ehren Raus am 16. Januar 2006 in Schloss Bellvue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin, konnte Johannes Rau aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. In den letzten Jahren musste er mehrere schwere Operationen, unter anderem am Herzen, über sich ergehen lassen. Johannes Rau verstarb in den frühen Morgenstunden des 27. Januars 2006.

-ab-15.01.2001 aktualisiert: 27.01.2006 Text und Foto

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