Gründung der Deutschen Bank

Am 9. April 1870 öffnete die Deutsche Bank in Berlin ihre Pforten - heute ist sie die größte Bank Deutschlands und eine der wichtigsten Banken der Welt. Seinen Hauptsitz hat das Geldinstitut in Frankfurt/Main.

 Universalbank

Die Deutsche Bank AG ist eine Universalbank, das heißt, ein Kreditinstitut, das alle möglichen gesetzlichen Finanzdienstleistungen und Bankgeschäfte anbietet. Dazu gehören der nationale und internationale Zahlungsverkehr und Devisenhandel.


Als Kunde kann man zum Beispiel Ein- und Auszahlungen machen und fremde Währungen in Euro wechseln. Man kann ein Sparbuch bei der Deutschen Bank anlegen und sowohl als Privatmensch oder als Unternehmen möglicherweise einen Kredit erhalten.


Man kann über die Deutsche Bank aber auch ein Haus oder eine Eigentumswohnung finanzieren lassen, kaufen oder verkaufen. Man kann sich bei der Bank einen Aktienfond anlegen und die Bank verwaltet und verwahrt Wertpapiere für die Kunden. Außerdem ist die Deutsche Bank berechtigt Kreditkarten auszustellen oder Lebensversicherungen zu verkaufen.

 Die Geschichte der Deutschen Bank

1870, im Jahr der Gründung der Deutschen Bank, war das Bankwesen im Umbruch: Die Industrie benötigte immer mehr Geld, das traditionelle Bankgeschäft konnte in der bisherigen Form nicht mehr dafür aufkommen und die Auslandsgeschäfte wurden immer wichtiger.

In Berlin gab es damals Privatbankiers, allen voran Adelbert Delbrück, die deshalb eine neue Bank gründen wollten. Ziel dieser Bank sollte es sein, sich bei der Finanzierung des deutschen Außenhandels von der Vorherrschaft englischer Banken zu lösen. Man hatte dabei vor allem den Handel mit Übersee im Auge.

Ausbau zur größten Bank im Deutschen Reich

So kam es am 22. Januar 1870 zur Gründung der Deutschen Bank als Aktiengesellschaft in Berlin. Am 9. April 1870 nahm die erste Filiale der Deutschen Bank in der Französischen Straße in Berlin den Betrieb auf. Bald schon folgten weitere Filialen im In- und Ausland, wie München, Shanghai (1872) und London (1873). Weitere Banken wurden übernommen, so 1876 der Berliner Bank-Verein und die Deutsche Unionbank. Bald war die Deutsche Bank die größte Bank im Deutschen Reich.

Industriebeteiligung und Expansion

1883 finanzierte die Deutsche Bank die Northern Pacific Railroad Company mit, die damals das Schienennetz durch die USA verlegte und so Westen und Osten des Landes verband. Auch beteiligte sie sich am Bau der Anatolischen Eisenbahn, kurz Bagdadbahn genannt, die Istanbul mit Bagdad verband. Immer mehr Anteile an weiteren ausländischen Banken wurden übernommen.

Außerdem finanzierte man Anleihen des Stahlkonzerns Krupp und auch Aktienpakete von BASF wurden gekauft. 1890 beteiligte sich die Deutsche Bank an der Gründung der Mannesmann-Röhren-Werke. Schließlich wurden regionale Banken in Deutschland übernommen und 1914 wuchs das Filialnetz der Deutschen Bank von 8 auf 46 Niederlassungen.

1917 war die Deutsche Bank Mitbegründer der Universum Film Aktien-Gesellschaft (UFA). Ständig baute die Bank ihre Beteiligungen an anderen Geldinstituten weiter aus und widmete sich immer wieder hoffnungsvollen Industrieprojekten: 1926 beteiligte sie sich an der Gründung der Deutschen Lufthansa und am Zusammenschluss der Daimler Motoren-Gesellschaft in Stuttgart und der Benz & Cie. in Mannheim zur Daimler-Benz AG.

1929 fusionierte die Deutsche Bank schließlich mit der ehemals größten Konkurrentin, der Disconto-Gesellschaft, zur "Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft" mit 289 Niederlassungen in Deutschland.

Im Dritten Reich

Unter der Herrschaft der NS-Diktatur mussten 1933/34 zunächst die jüdischen Vorstandsmitglieder aus dem Vorstand ausscheiden. Dann beteiligte sich die Deutsche Bank an der so genannten Arisierung, der Enteignung jüdischer Bürger. Bis November 1938 wurden 363 Unternehmen ihren rechtmäßigen jüdischen Besitzern weggenommen. Gleichzeitig übernahm die Deutsche Bank südosteuropäische Banken, sobald die Deutschen die Länder besetzt hatten. So zum Beispiel im Sudentenland, in Böhmen, Mähren, oder Österreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Während in der sowjetischen Besatzungszone die Zentrale der Bank in Berlin und alle Niederlassungen geschlossen wurden und man die Bank enteignete, wurden die Banken in der Westzone dezentralisiert, um ihre Macht einzuschränken. Die Deutsche Bank wurde in zehn unabhängige Teilinstitute aufgespalten. 1952 wurden diese zehn Nachfolgeinstitute wieder in drei Aktiengesellschaften zusammengefasst: Norddeutsche Bank AG in Hamburg, Rheinisch-Westfälische Bank AG in Düsseldorf und die Süddeutsche Bank AG in München und Frankfurt am Main.

1957 schließlich wurden diese drei Teilinstitute wieder zur Deutschen Bank AG zusammengefasst, mit Sitz in Frankfurt am Main, wo die Deutsche Bank noch heute ihre Zentrale hat. 1959 begann man mit dem Privatkundengeschäft mit der Einführung von Kleinkrediten. In den darauf folgenden Jahren wurde der Ausbau des internationalen Geschäftes durch Übernahme oder Beteiligungen an fremden Banken stark vorangetrieben. So in Luxemburg, Italien, England oder den USA, Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, den Niederlanden oder Portugal.

ab 08.04.05 - akt. 4.4. 2013 / Foto: Deutsche Bank AG.

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