"Entschieden für den Frieden" - 50 Jahre Bundeswehr

Am 12. November 1955 schlug offiziell die Geburtsstunde der deutschen Bundeswehr. Zehn Jahren nach Ende des Zweiten Weltkrieges durfte sich Deutschland mit Erlaubnis der westlichen Besatzermächte wieder bewaffnen. Den letztendlichen Ausschlag für die Rekrutierung von Streitkräften gab die als immer größer empfundene Bedrohung durch die Sowjetunion.


Um euch die Situation zu verdeutlichen wollen wir etwas weiter ausholen. Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands war am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg zuende gegangen. Der westliche Teil Deutschlands wurde durch die Besatzermächte Frankreich, England und Amerika kontrolliert, aus dem 1949 die Bundesrepublik Deutschland hervorging. Aus der östlichen Besatzungszone entstand im selben Jahr die Deutsche Demokratische Republik.

Kluft zwischen Ost und West

Nach vollzogener Trennung wurde die Kluft zwischen West und Ost immer größer. Kalter Krieg sollte man diese Beziehung später nennen. Nach dem kommunistischen Angriff auf den Süden Koreas im Sommer 1950 bemühte sich die Regierung der Bundesrepublik um die Aufnahme in die Verteidigungsgemeinschaft der Völker des freien Westens. Im Oktober 1954 wurde es Deutschland schließlich gestattet eine Armee mit Höchststärke von 500.000 Mann aufzustellen und in die 1949 gegründete NATO (Nordatlantische Allianz) zu integrieren.

Deutschland kommt zur NATO

Am 9. Mai 1955 wurde Deutschland in die NATO aufgenommen. Und bereits im August lagen dem im Juli gegründeten Verteidigungsministerium 150.000 Freiwilligenmeldungen von künftigen Soldaten. Am 12. November 1955 erhielten die ersten Soldaten ihre Ernennungsurkunde.


Wehrpflicht wird eingeführt

Die Bezeichnung Bundeswehr wurde am 1. April 1956 eingeführt. Gleichzeitig mit dem so genannten Soldatengesetz. Von Anfang an war klar gewesen, dass der Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zum westlichen Bündnis nicht allein mit Freiwilligen geleistet werden konnte. Deshalb beschloss der Deutsche Bundestag die Allgemeine Wehrpflicht. Am 1. April 1957 wurden die ersten 10.000 Wehrpflichtigen eingezogen.

Truppenreduzierung in den 90ern

Seitdem rekrutiert sich die Bundeswehr je zur Hälfte aus Wehrpflichtigen und Soldaten auf Zeit bzw. Berufssoldaten. Zur Zeit des kalten Krieges hatte sie eine Friedensstärke von 495.000 Mann. Sie hätte im Verteidigungsfall durch die Mobilisierung von 750.000 ständig in Bereitschaft stehenden Reservisten schnell auf 1,2 Millionen aufgestockt werden können. Erst im Zuge der Entspannungspolitik mit dem Osten wurden die Truppen nach und nach reduziert.

Die Soldaten im Krieseneinsatz

Mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation und der Wiedervereinigung hat sich das Aufgabenspektrum der Bundeswehr deutlich gewandelt. Unter Mandaten der Vereinten Nationen leisten deutsche Soldaten z.B. 1992 in Kambodscha und 1993 in Somalia Dienst. Heute ist die Bundeswehr mehr denn je eine Armee im Auslandseinsatz. Sie trägt zu Krisenbewältigung und Konfliktvermeidung ein und leistet humanitäre Hilfe. "Entschieden für den Frieden" lautet deshalb auch das Motto zu Jubiläum.

Die Frauen holen auf

Auch wenn in den letzten Jahren immer wieder über die Abschaffung der Wehrpflicht diskutiert wurde, müssen Jungs ab 18 wohl weiterhin "dienen". Das betonte Bundeskanzler Schröder zu den Feierlichkeiten am 7. Juni in Berlin. Viele Millionen junger Männer sind seit der Gründung der Bundeswehr eingezogen worden. Seit 1975 gibt es auch Soldatinnen. Zunächst im Sanitätsdienst, heute in sämtlichen Bereichen der Bundeswehr.

Nic - 07.06.2005 / Logos: BMVg

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