Deutschland und die Weltpolitik

Hinter den weltpolitischen Kulissen gab es allerdings ein ständiges Gerangel zwischen den USA und der UdSSR um Einfluss in der Welt. Die UdSSR und befreundete Staaten schlossen sich zum Warschauer Pakt zusammen. Beide Blöcke standen sich unversöhnlich gegenüber, am deutlichsten wurde dies im geteilten Deutschland.

Stellvertreterkriege

Ein bewaffneter Konflikt in Europa hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Einsatz von Atomwaffen und zum dritten Weltkrieg geführt. Weil Amerika und Russland trotzdem immer wieder ihre Kräfte messen wollten, unterstützten Amerika und Russland solche Länder, die ihnen politisch nahe standen und versorgten Krisenregionen mit Waffen.Foto:Russische SS-20 Rakete

Man bezeichnete solche Konflikte als Stellvertreterkriege, weil hier andere Länder stellvertretend für Amerika und die Sowjetunion gegeneinander kämpften. Viele kleine Kriege in Afrika zum Beispiel waren solche Stellvertreterkriege.

Auch die jetzige Situation in Afghanistan hat ihren Ursprung im Kalten Krieg. Denn in den achtziger Jahren kämpfte die UdSSR in Afghanistan. Die Taliban, die es auch damals schon gab, wurden dabei vom amerikanischen Geheimdienst trainiert und mit Waffen ausgerüstet, frei nach dem Motto Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Deutschland und die NATO

Deutschland trat der NATO 1955 bei. Damit begann auch die so genannte Wiederbewaffnung. Nach dem 2.Weltkrieg war Deutschland militärisch am Ende. Es gab große Diskussionen in Gesellschaft und Politik, ob Deutschland wieder eine Armee haben sollte. Denn die Siegermächte beschlossen auf der so genannten Potsdamer Konferenz die vollständige Entmilitarisierung Deutschlands. Weil aber die damalige junge BRD eine besondere weltpolitische Rolle innehatte, wurde schließlich mit Billigung der Siegermächte 1956, nach dem Beitritt Deutschlands zur NATO, die Bundeswehr gegründet.

Sie sollte im Ernstfall alliierten Befehlshabern unterstehen. Als Alliierte bezeichnet man verbündete Staaten. Die Bundeswehr diente bis 1990 nur der Landesverteidigung. Sie darf nicht im Inland eingesetzt werden und keine polizeilichen Aufgaben wie beispielsweise Personenkontrollen durchführen. Und sie sollte eigentlich nur in Deutschland zum Einsatz kommen, denn man hatte aus der Geschichte Deutschlands und dem zweiten Weltkrieg gelernt.

Seit 1990 kam es aber im Rahmen von NATO-Einsätzen immer wieder zu Out of Area Einsätzen der Bundeswehr. Out of Area, also militärisch außerhalb des eigentlichen Einsatzgebietes wird die Bundeswehr beispielsweise in Afghanistan eingesetzt, oder als Marinepatrouille vor dem Horn von Afrika. Die Hauptaufgabe der Bundeswehr ist weiterhin die Landes- und Bündnisverteidigung. Doch seit 1960 war sie an mehr als 130 humanitären Hilfsaktionen beteiligt, wie zum Beispiel beim Oder-Hochwasser 1998.

Hier findest du weitere Informationen:

Die Mauer-Symbol für die Teilung Deutschlands

Text: -jj- 02.04.04

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