Der Friedensnobelpreis geht an eine Afrikanerin

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr wieder an eine Frau. Nachdem bereits 2003 die iranische Menschenrechtlerin Shirin Ebadi die begehrte Auszeichnung erhalten hatte, wird 2004 die Politikerin Wangari Maathai aus Kenia geehrt. Die Umweltschützerin ist die zwölfte weibliche Preisträgerin in der Geschichte des Friedensnobelpreises und die erste aus Afrika.

Studium in den USA

Wangari Maathai ist eine herausragende Vertreterin der grünen Bewegung in Afrika. Sie studierte in den Vereinigten Staaten und setzte im Laufe ihres Lebens ihre Ideale aktiv um. Anfang der 90er Jahre kam sie dafür sogar ins Gefängnis. Doch das hielt die Akademikerin und Professorin nicht davon ab, die soziale und ökologische Entwicklung in Afrika weiter voranzutreiben.

Projekt "Grüner Gürtel": 30 Millionen Bäume gepflanzt

1977 trat die mittlerweile 64jährige Biologin mit dem Aufforstungsprojekt "Grüner Gürtel" (Green Belt Movement) für die Erhaltung des Waldes in Kenia und Ostafrika ein: Seitdem wurden in diesem Teil Afrikas zum Schutz gegen Erosion - 30 Millionen Bäume gepflanzt. Und nicht nur das. Durch ihre Initiative trug Wangari Maathai auch dazu bei, dass in ihrer Heimat Zehntausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen wurden.

Symbolfigur der Frauenbewegung

Ihr unaufhaltsamer Einsatz für die Bevölkerung ihres Landes hat Wangari Maathai zur ersten grünen Vizeumweltministerin Afrikas gemacht. Darüber hinaus ist die Politikerin eine Symbolfigur der afrikanischen Frauenbewegung. Seit den 60er Jahren setzt sie sich dafür ein, dass die Frauen auf dem schwarzen Kontinent selbstbewusster auftreten und unabhängiger von ihren Ehemännern werden. Dass sie sich damit nicht nur Freunde gemacht hat, versteht sich von selbst.

Auch in Deutschland geehrt

Auch in Deutschland wurde Maathais Arbeit in diesem Jahr schon preisgekrönt. Für ihre einzigartige Rolle in der afrikanischen Politik erhielt sie 2004 den internationalen Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung. Diese Auszeichnung wird an Menschen vergeben, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte, für gewaltfreie Konfliktlösungen sowie den Schutz der natürlichen Umwelt einsetzen.

Nic 08.10.2004 / Foto:: Heinrich-Böll-Stiftung

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