Der Bürgerpreis zur deutschen Einheit

Der Bürgerpreis zur deutschen Einheit wird von der Bundeszentrale für politische Bildung vergeben. Es gibt drei Kategorien: Begegnungen in der Einheit, Gestaltung in der Einheit und Vielfalt in der Einheit. Hinter diesen merkwürdigen Titeln steht ein wichtiges Anliegen: Sie sollen Anreiz dafür sein, dass sich Ost- und Westdeutsche gemeinsam Deutschland annehmen. Dass man sich dafür einsetzt, dass Ost- und Westdeutschland zusammenwachsen.

Warum gibt es den Bürgerpreis?

Seit 1990 wird in Deutschland der Tag der deutschen Einheit als Feiertag begangen. Doch obwohl schon dreizehn Jahre seit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teile vergangen sind, gibt es noch viele Unterschiede und Vorteile zwischen Ost- und Westdeutschland. Damit sich das ändert, setzen sich einzelne private und prominente Menschen, aber auch Vereine, Klassen, Einrichtungen und Politiker dafür ein, dass Deutschland sich im Positiven vereint. Durch die Preisvergabe sollen solche Einrichtungen oder Menschen gewürdigt werden. Gleichzeitig sollen sie als positives Beispiel für all die anderen dienen, die der deutschen Einheit und den Menschen "der anderen Seite" noch immer mit Argwohn oder Ablehnung begegnen. Der Preis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen.

Wer kann gewählt werden

Über das Fernsehen, die Zeitung oder das Internet konnten bis Ende August Vorschläge für die Preisträger gemacht werden. Man konnte sich sogar selbst vorschlagen. Eine Jury hat aus all den Bewerbern drei für die Preise der unterschiedlichen Kategorien ausgewählt.

So gibt es einen Preis, in dem Vereine oder Gruppen gewürdigt werden, die vorort gemeinsame Aktivitäten durchführen. Also gemeinsames Musizieren oder gemeinsame Sport- oder Kunstveranstaltungen von Ost- und Westdeutschen. Wichtig ist dabei der Gedanke des "Zusammenwachsens". 2002 hat diesen Preis der "Begegnungen in der Einheit" Klaus Döll für sein ostwestdeutsches Kabarettfestival Gemeinsam lachen bringt einander näher bekommen.

Ein zweite Preis soll der "gesamtgesellschaftlichen Leistung" gelten. Er wird für herausragende Leistungen vergeben, die neue Impulse für das Zusammen-Wachsen von Ost und West starten. 2002 erhielt diesen Preis Robert Antretter als Vorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe für geistig Behinderte aus Marburg.

Der dritter Preis geht an kulturelle Einrichtungen, die die Vielfalt in der Einheit suchen. Der Preis gilt Personen und Initiativen, die dem Prozess der inneren Einheit mit ihrer künstlerischen und kulturellen Arbeit Inhalt und Richtung geben. So bekamen die Schüler des Leipziger Engelsdorf-Gymnasiums für ihren Film Deutschlandreise diesen Preis 2002. Sie hatten Jugendliche in Ost und West nach der deutschen Einheit befragt.

Jeder der drei Preise erhält 10.000 Euro für die weitere Arbeit.

Hinzu kommt die Vergabe des WEMPE-Einheitsfonds, eines Preises der an Einrichtungen und Vereine gehen soll, die sich vor allem um Kinder und Jugendliche kümmern. Sie können aus allen möglichen Bereichen, wie Sport, Kunst, Bildung oder Freizeit sein und müssen es sich zur Aufgabe machen, die Kinder und Jugendlichen zur inneren Einheit von Ost und West zu begeistern und zu erziehen. Der Gewinner erhält 20.000 Euro um das Projekt zu gestalten.

Die Preisverleihung

Die Preisverleihung findet am 3. Oktober 2003 auf dem Domplatz in Magdeburg, im Rahmen eines großen Bürgerfestes statt. Übergeben werden die Preise vom Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer und von Kim-Eva Wempe. Mit von der Partie ist auch Udo Lindenberg und sein Panik-Orchester. Wer die Preise entgegennehmen darf, erfahrt ihr am 03. Oktober im ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) oder im Internet unter http://www.einheitspreis.de.

-ab-02.10.03 Text /Foto: http://www.einheitspreis.de.

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