Ban Ki-moon ist neuer UNO - Generalsekretär

Nach dem Ghanaer Kofi Annan, der zehn Jahre lang in vielen politischen Krisen vermittelte, ist jetzt der Südkoreaner Ban Ki-moon Generalsekretär der Vereinten Nationen.

Welche Aufgaben hat der UNO-Generalsekretär?

Foto: UNO-Hauptquartier in New York.

Der Generalsekretär ist der höchste Beamte der UNO. Obwohl er mit Ausnahme der Blauhelm - Friedenstruppe weder über Militär noch über finanzielle Mittel verfügt, gehört die Friedenssicherung und die Vermittlung in Krisensituationen auf der ganzen Welt zu seinen Hauptaufgaben. Dabei sind sein diplomatisches Geschick, seine Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit von zentraler Bedeutung. Manchmal nennt man den UNO-Generalsekretär deshalb auch den weltlichen Papst.

Die unterschiedlichen Interessen der in einen Konflikt verwickelten Parteien und Länder sind für ihn eine große Herausforderung. Der Generalsekretär darf sich nicht von einer Seite zum Instrument machen lassen, sondern muss neutral bleiben.

Außerdem soll er nicht erst dann einschreiten, wenn er um Hilfe gebeten wird, sondern soll selbst die Initiative ergreifen und den UN-Sicherheitsrat auf Gefährdungen für die internationale Sicherheit und den Frieden hinweisen. Seine Mitarbeiter müssen deshalb die Lage in allen Erdteilen im Blick behalten.

Wie wird der Generalsekretär gewählt?

Rechts: UNO-Flagge

Der Generalsekretär wird für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt, wobei eine Wiederwahl möglich ist. Mindestens neun der 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrates müssen zustimmen, wobei bereits das Nein eines einzigen ständigen Mitgliedes die Wahl verhindert. Die ständigen Mitglieder sind China, Russland, Frankreich, Großbritannien und die USA.

Seit der Gründung der Vereinten Nationen im Jahr 1946 hatte Ki Moon sieben Vorgänger von denen keiner mehr als zehn Jahre lang das Amt innehatte.

Es ist üblich, dass die Kontinente möglichst abwechselnd die Generalsekretäre stellen. Ban Ki-moons Vorgänger, Kofi Annan stammt aus dem afrikanischen Staat Ghana, Ban Ki-moon aus Südkorea.

Wer ist Ban Ki-moon?

In der Politik spielt Ban Ki-moon schon lange eine Rolle. 1970 schloss er sein Studium für Internationale Beziehungen in Seoul ab und war von da an als Diplomat für die südkoreanische Regierung tätig und arbeitete in den koreanischen Botschaften in den USA und in Österreich.

Von 2004 bis 2006 war er Außenminister seines Landes. Mit der UNO ist Ban Ki-moon seit 1975 verbunden. Damals arbeitete er im Außenministerium in der Abteilung Vereinte Nationen.

Der 62-jährige gilt als politisch erfahren. Manche Fachleute bemängelten, er habe zu wenig Führungsstärke. Darauf soll er gesagt haben, er habe innere Stärke. Seine Mitarbeiter bezeichnen ihn als eiserne Hand im Samthandschuh.

Ki-moon will sich für eine Reform der Vereinten Nationen einsetzen. Ein weiteres Ziel gilt seinem Heimatland: Die kommunistische Nordhälfte des geteilten Korea versetzte die Welt 2006 mit einem Atomwaffentest in Schrecken. Der neue Generalsekretär will sich nun dafür einsetzen, dass der UNO-Sicherheitsrat etwas gegen diese Machtdemonstrationen des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-il unternimmt.

Ob es sich beim Posten des UNO-Generalsekretärs nun um die unmöglichste Arbeit der Welt handelt, wie der erste Generalsekretär Trygve Lie sagte oder um den "bestmögliche Job der Welt", wie Kofi Annan meinte, wird Ban Ki-moon noch herausfinden müssen.

Links:

Die offizielle Seite der UNO über Ban Ki-moon.

Mehr über die Republik Korea erfahrt ihr auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.

Genaue Beschreibung der Aufgaben eines UNO-Generalsekretärs findet ihr hier.

 

Text: lm 05.01.07, Fotos: Ban Ki-moon: UNO, UN-Hauptquartier in New York: GDFL, Stefan Schulze.

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