Amnesty International - Einsatz für die Menschenrechte

Am 28. Mai 1961 las der englische Rechtsanwalt Peter Benenson in der Zeitung über die Verhaftung von zwei portugiesischen Studenten. Die Studenten waren nur deshalb ins Gefängnis gekommen, weil sie in einem Lokal auf die Freiheit angestoßen hatten und von einem anderen Gast an die Polizei verraten worden waren.

Benenson war empört. Noch am gleichen Tag veröffentlichte er in großen Zeitungen verschiedener Länder einen Artikel, in dem er darum bat, sich für die Freilassung politischer Gefangener einzusetzen.

"Sie können Ihre Zeitung an jedem x-beliebigen Tag der Woche aufschlagen", schrieb Benenson, "und sie werden in ihr einen Bericht über jemanden finden, der irgendwo auf der Welt gefangengenommen, gefoltert oder hingerichtet wird, weil seine Ansichten oder Religion seiner Regierung nicht gefallen...".

Es gibt auch Jugendgruppen

Bereits in den ersten Wochen meldeten sich über 1.000 interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Das war der Startschuss für die Organisation Amnesty International (ai). Bereits nach einem Jahr gab es Amnesty International Sektionen in sieben Ländern. Heute sind über 1 Million Menschen Mitglieder oder Förderer der Menschenrechtsorganisation. Auch Jugendliche können Mitglieder von Amnesty International werden und sich in Jugendgruppen organisieren.

 

Foto: Die Straße der Menschenrechte in Nürnberg. Jedes der Elemente in der Straße der Menschenrechte trägt in Kurzform einen der Menschenrechtsartikel in deutscher und einer anderen Sprache.



Einige der Ziele dieser Vereinigung sind:

 - die Einhaltung der Menschenrechte zu fördern 

- die Freilassung von Menschen, die wegen ihrer Überzeugung, Hautfarbe, Herkunft, Sprache, wegen ihres Glaubens oder ihres Geschlechts inhaftiert sind und Gewalt weder angewandt, noch zu ihrer Anwendung aufgerufen haben 

- die Abschaffung von Folter und Todesstrafe sowie illegaler Hinrichtung

 - die Hilfe für politisch Verfolgte z. B. durch Ermöglichung von Asyl in anderen Ländern. 

Eine Form, durch die ai für die Einhaltung der Menschenrechte eintritt sind Eilaktionen. Sobald ai erfährt, dass Menschen willkürlich verhaftet werden oder von Folter oder Todesstrafe bedroht sind, wird diese Info weltweit veröffentlicht. Amnesty International ruft so dazu auf, an die verantwortlichen Regierungen, Behörden oder Botschaften (Eil-)briefe, Faxe oder E-mails zu schreiben. Wenn sich möglichst viele Leute an diesen Aktionen beteiligen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, die zuständigen Stellen dazu zu bewegen, die bedrohte Person frei zu lassen bzw. nicht zu foltern oder zu töten.

Amnesty International ist Ländern und internationalen politischen Bündnissen gegenüber unabhängig. Deshalb finanziert sich die Vereinigung ausschließlich über Spenden und Mitgliederbeiträge und nimmt kein Geld von Regierungen an.

Mehr über die Arbeit von Amnesty International und die Mitgliedschaft z. B. in einer ai-Jugendgruppe erfahrt ihr hier:

Homepage von Amnesty international.

LM - 25.05.2001 / akt. Nic 24.5.2012

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