Aloha, Hawaii!

Am 21. August 1959 wurde die Inselgruppe Hawaii im Südpazifik nach einer Volksabstimmung zum 50. Bundesstaat der USA. Was es mit dem Gruß "Aloha" auf sich hat, warum bei dem Volksentscheid dennoch nicht die Hawaiianer ausschlaggebend waren und mehr Interessantes über die Heimat der Vulkangöttin Pele erfährst du hier ...

Hawaii ist eine Inselkette im Pazifik nahe des Äquators, rund 4.000 Kilometer vom Festland der USA entfernt. Sie besteht aus insgesamt 137 Inseln mit einer Gesamtfläche von 16.634 Quadratkilometern, von denen die meisten jedoch nicht bewohnt sind. Die acht größten Inseln sind: Ni`ihau, Kaua`i, O`ahu, Moloka`i, Lana`i, Kaho`olawe, Maui sowie Hawai`i.

Mit "Aloha!" begrüßt und verabschiedet man auf Hawaii sein Gegenüber. Außerdem ist "The Aloha State" auch der Beiname Hawaiis, wie jeder US-Bundesstaat einen hat. "Aloha" wird meist als "Liebe", "Zuneigung" aber auch "Mitleid" übersetzt.

Touristen begrüßt man am Flughafen außer mit dieser Grußformel auch mit den typischen Blumenkränzen, den so genannten "Lei". Noch heute sind diese Blumenkränze Auszeichnung für hochstehende Persönlichkeiten und sie werden auch bei festlichen Anlässen getragen.

Das polynesische Dreieck



Über die Herkunft des Namens Hawaiì herrscht Unklarheit. Er könnte von Hawai`iloa, dem legendären polynesischen Entdecker der Insel stammen. Oder er bezieht sich auf das Jenseitsreich Hawaiki der Polynesier.

Polynesien ist griechisch und bedeutet "viele Inseln". Damit bezeichnet man ein aus mehr als 1.000 Inseln bestehendes Gebiet im Pazifik, das sich von Hawaii nach Neuseeland und bis zur Osterinsel erstreckt und auch polynesisches Dreieck genannt wird.


Das sogenannte "polynesische Dreieck" mit Hawaii im Norden, Neuseeland im Westen und der Osterinsel im Osten.



Hawaii ist, wie fast alle anderen Inseln Polynesiens auch, vulkanischen Ursprungs. Das heißt, dass sich Lava ins Meer ergossen hat und nach und nach einen immer höheren Kegel gebildet hat.

Schließlich erreichte die Lava die Wasseroberfläche und wurde als Insel sichtbar. Die Schildvulkane Hawaiis sind die größten Vulkane der Erde, der Mauna Kea auf der Hauptinsel, ist von der Basis bis zur Spitze über 9.000 Meter hoch!

Die Geschichte Hawaiis



Hawaii ist die abgelegenste Inselgruppe der Welt. Erste Spuren menschlicher Siedlungen datieren Archäologen auf 300 v. Chr. Bewohner anderer Inseln hatten Hawaii per Schiff erreicht. Der erste offizielle Kontakt mit europäischen Entdeckern fand im Jahr 1778 durch Kapitän James Cook statt.

Cook benannte die Inseln zunächst Sandwich-Inseln, nach seinem Auftraggeber Earl of Sandwich. So waren sie auch lange Zeit im Westen bekannt. Es gibt auch Hinweise, dass womöglich der Spanier Juan Gaetano schon 1527 auf Hawaii landete.

König Kamehameha I. war von 1810 an alleiniger Herrscher über die Inseln von Hawaii. Er hatte sie unter seiner Herrschaft vereint. Aus seiner Sippe regierten Könige bis 1872. Immer wieder versuchten ausländische Mächte, Hawaii in ihre Gewalt zu bekommen, darunter Russland, Großbritannien und Frankreich.

Die USA greifen ein



Die USA erkannten 1842 Hawaii zunächst als unabhängig an. Es folgten Wirtschaftsverträge und 1887 wurde den USA das Gebiet um den späteren Marinestützpunkt Pearl Harbor überlassen. Zudem gab es Veränderungen an der Verfassung und dem Wahlrecht, die besonders ausländischen, insbesondere US-amerikanischen Plantagenbesitzern große Vorteile brachten. Unter anderem wurde das Wahlrecht für Einheimische stark beschnitten.

Königin Liliuokalani wollte den zunehmenden Einfluss der USA begrenzen. Daraufhin gab es 1893 einen Putsch gegen sie, an der unter anderem Sanford Dole beteiligt war. Er war einer der Mitgründer des noch heute tätigen Bananenhändlers Dole. 1894 wurde die Republik Hawaii ausgerufen.

Honolulu, 1845 durch König Kamehameha III. zur Hauptstadt Hawaiis gemacht. Im Großraum Honolulu wohnen über 900.000 Menschen. Es ist die größte Siedlung auf Hawaii. Der Name bedeutet "geschützter Hafen".





Doch diese hatte nicht lange Bestand. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges erklärten Senat und Repräsentantenhaus der USA die Annektierung von Hawaii zum 12. August 1898. Annektiert man ein Gebiet, dann erklärt man das Gebiet einseitig als zum eigenen Staatsgebiet gehörend. Meist wird eine solche Annexion von militärischen Drohungen begleitet.

Infolgedessen wanderten mehr und mehr US-Amerikaner und Asiaten nach Hawaii ein und machten die ursprünglichen Einwohner zu einer Minderheit. Der durchgeführte Volksentscheid, ob Hawaii der 50. Bundesstaat der USA werden sollte, wurde also nicht wirklich von den Ureinwohnern entschieden. Doch nach einem für die USA positiven Ergebnis wurde Hawaii schließlich am 21. August 1959 Teil der USA. Erster Gouverneur war William F. Quinn.

Wegen der zweifelhaften Einflussnahme der US-amerikanischen Regierung auf die Geschicke von Hawaii wurde 1993 die sogenannte "Apology Resolution" verabschiedet. Darin erklärten die USA den 1893 durchgeführten Putsch für unrechtmäßig und baten um Entschuldigung.

Zornige Pele




Die Haare von Pele - so nennt man auf Hawaii glasartige Fäden golden erkalteter Lava, die etwa 0,5 Millimeter Durchmesser haben und bis zu zwei Meter lang werden können. Sie bilden sich bei den vielen kleinen Vulkaneruptionen auf Hawaii. Etwas Größere Lavaauswürfe bilden die sogenannten "Tränen Peles".



Dem Mythos zufolge herrscht über die Vulkane von Hawaii die Göttin Pele. Ihr Sitz befindet sich in einer Feuergrube im Krater von Kilauea auf der Insel Hawaii. Angeblich sollte man sich hüten, Lavasteine von ihrem urspünglichen Platz zu entfernen oder gar mit nach Hause zu nehmen, das brächte Unglück.

Nur eine Legende, oder? Jedenfalls erreichen jährlich viele Pakete mit Lavasteinen verzweifelter Touristen die Verwaltung des Vulkannationalparks, die wieder an ihren Platz gelegt werden sollen. Angeblich litten die Absender, seit sie sich das Lavagestein angeeignet hatten, unter großem Pech.

A propos Vulkane ...



Weil Hawaii vulkanisch sehr aktiv ist und man dort verschiedene Arten von Lava sowie unterschiedliche Ausbruchsformen beobachten kann, haben auch zwei polynesische Begriffe Eingang in die Vulkanforschung gefunden.

Der Begriff Pahoehoe-Lava bezeichnet eine besonders dünnflüssige Art von Lava (siehe Bild). Auf Grund ihres typischen Aussehens ist sie auch als Stricklava bekannt. Zudem gibt es noch die sogenannte Aa-Lava. So nennt man besonders dickflüssige Lava, die zäh fließt und scharfkantige Brocken bildet.

Hier findest du Satellitenaufnahmen von Hawaii auf Google Maps.

Über Vulkane erfahrt ihr mehr im WAS IST WAS Band 57 Vulkane.

Text: -jj- 17.8.2009 // Bilder: Lei: Thomas Tunsch/cc-by-sa 2.5; Polynesisches Dreieck PD; Hawaiihemd: Peng/cc-by-sa 3.0; Peles Haare PD; Pahoehoe-Lava Mila Zinkova cc-by-sa 30.; Flagge PD; Honolulu Sullynyflhi PD

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt