1945 gegründet: Die Partei CDU

Am 14.12.1945 wurde auf dem Bad Godesberger "Reichstreffen" die Bezeichnung "Christlich Demokratische Union" offiziell als Parteiname anerkannt. Besser bekannt ist die Abkürzung CDU.

Schon kurz nach dem Kriegsende kam es überall im besetzten Deutschland zu ersten Gründungen neuer politischer Parteien und Gruppierungen. Als erste gestatteten die Sowjets in Ostdeutschland und in Ostberlin die Gründung politischer Parteien. Sie hofften, Spione in die neuen Parteien schmuggeln zu können. Aber auch in der britisch besetzten Zone, also im Rheinland und in Köln, wurde die Gründung einer christlichen und demokratischen Partei (CDP) gestattet.

Weil viele kleine Grüppchen weniger Einfluss haben als eine größere Vereinigung, veröffentlichte Andreas Hermes in Berlin einen Aufruf. Darin forderte er, das sich alle christlichen, sozialen und demokratischen Kräfte zusammenschließen sollten, und zwar in der Christlich Demokratischen Union (CDU).

Die Parteizentrale der CDU in Berlin.



Parteigründer aus dem KZ

Andreas Hermes war vor der Nazizeit während der Weimarer Republik Minister gewesen. Auch war er im Widerstand gegen Hitler aktiv. Laut eigener Auskunft wurde er nach dem Attentat auf Hitler, an dem er zwar nicht selbst direkt beteiligt war, verhaftet und in ein KZ gebracht. Er war Anfang 1945 zum Tode verurteilt worden, nur der Einmarsch der Russen rettete ihn.

Dieser Andreas Hermes organisierte vom 14.-16. Dezember 1945 das so genannte Reichstreffen in Bad Godesberg. Dorthin kamen all jene aus dem damaligen Deutschland, die sich als sozial, christlich und demokratisch verstanden. Auf diesem Treffen wurde auch der von Hermes vorgeschlagene Name "Christlich Demokratische Union" (CDU) akzeptiert. Nur die Vertreter aus Bayern blieben bei der Bezeichnung "Christlich Soziale Union" (CSU).

Konrad Adenauer. Zusammen mit Wirtschaftsminister Ludwig Erhard gestaltete er das Nachkriegswirtschaftswunder in Deutschland.

CDU als Sammelbecken

Die ersten Mitglieder der CDU waren ehemalige Mitglieder christlicher Parteien, die 1933 aufgelöst worden waren. Auch ehemalige christliche Gewerkschafter fanden den Weg in die CDU. Die Gründer der CDU wollten über konfessionelle (evangelisch oder katholisch) Grenzen und soziale Schichten (vom Bauer bis zum Professor) hinweg Einigkeit erzielen.

Auch sollte Einigkeit in großer Gruppe gezeigt werden. Denn einer der Gründe des Zusammenbruchs der Weimarer Republik war die Zersplitterung in viele kleine politische Grüppchen. Bis zum Frühjahr 1946 war die Gründung der CDU in allen vier Besatzungszonen abgeschlossen.

Links:

Die Homepage der CDU

Eine Biografie von Andreas Hermes

Text: -jj- 12/2005

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