WAS IST WAS TV: Seeräuber

Das Ziel der Reise bestimmte auf einem Seeräuberschiff die gesamte Mannschaft. Sie wählte auch ihren Kapitän. Meistens einen erfahrenen Seemann, der klug, mutig und ein guter Kämpfer sein und eine Horde brutaler Piraten kommandieren und kontrollieren musste. War der Kapitän gewählt, gehorchte ihm seine Mannschaft bedingungslos. Machte er seine Sache schlecht, wurde er abgewählt.

Bevor eine Seeräuberbande einen Raubzug begann wurde genaue Regeln aufgeschrieben. Darin stand, dass Diebstahl und Frauen an Bord verboten waren, dass jeder den gleichen Proviant bekam und welchen Anteil jeder an der Beute erhielt. Wer sich nicht an die Regeln hielt wurde streng bestraft. Eine der schlimmsten Strafen war das Aussetzen auf einer einsamen Insel.

Der Engländer Bartholomew Roberts gilt als der erfolgreichste Piratenkapitän aller Zeiten. Er war sehr waghalsig und äußerst intelligent. Innerhalb weniger Jahre schaffte er es 400 Schiffe zu kapern und unermessliche Schätze zu erbeuten.

Seeräuber gibt es seitdem Handelsschiffe mit wertvoller Fracht unterwegs sind. Bereits vor über 2000 Jahren hatten römische Händler Probleme mit Piraten. Die Seeräuber überfielen Versorgungsschiffe, die mit Getreide über das Mittelmeer nach Rom fuhren.

Im Mittelalter trieben die so genannten Vitalienbrüder fast 100 Jahre ihr Unwesen. Unter der Führung des Piraten Klaus Störtebeker brachten sie den Handel in Nord- und Ostsee fast zum Erliegen. Im asiatischen Raum gehen noch heute im Golf von Bengalen und im chinesischen Meer auf Beutezug.

Das goldene Zeitalter der Piraterie liegt aber schon 300 Jahre zurück. Damals gab es vor den Küsten Mittelamerikas die meisten Piraten. Sie überfielen die voll beladenen spanischen Schiffe. Einfache Seeleute und Fischer wurden zu Piraten, weil sie reich werden wollten. Es gab aber auch besser gestellte Piraten - die Freibeuter oder Kaperer. Sie besaßen von ihren Königen den so genannten Kaperbrief. Damit wurde ihnen erlaubt in Kriegszeiten, Schiffe feindlicher Länder zu plündern. Die Beute musste allerdings mit den Herrschern geteilt werden. Im 16. Jahrhundert stellten vor allem die französischen und englischen Könige solche Kaperbriefe aus. Ihre Seefahrer durften so spanische Galeonen, beladen mit Gold, Silber und Edelsteinen überfallen. Diese Schätze stammten aus Amerika, das Christoph Kolumbus 1492 entdeckt hatte.

Einer der bedeutendsten Kaperer war der Engländer Sir Francis Drake. Er machte richtig Jagd auf die spanische Schatzflotte. Für seine erfolgreichen Überfälle schlug ihn die englische Königin Elisabeth zum Ritter. Ende des 16. Jahrhunderts wurden diese Kaperbriefe wieder abgeschafft. Von nun an war die Piraterie wieder ein Verbrechen. Zum Schutz zogen sich die Piraten in die Karibik zurück.

Sie siedelten auf Inseln wie den Bahamas oder Jamaika. In den Buchten konnten sie sich gut verstecken. Außerdem lagen die Inseln an den vielbefahrenen Schiffsrouten zwischen Europa und Nordamerika. Schiffe, beladen mit Gold, Tabak und edlen Stoffen waren gute Beute.

Die ersten Piraten, die in der Karibik lebten, nannte man Bukaniere. Der bekannteste unter ihnen war Henry Morgan, der besonders grausam war. Jahrzehntelang beherrschten Seeräuber die Karibik, die amerikanischen Küstengewässer und den indischen Ozean. In dieser Zeit waren sie wie eine Plage, denn sie überfielen jedes Handelsschiff, dass gerade ihren Weg kreuzte.

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