Warum war Vespucci Namensgeber für den neu entdeckten Kontinent?

Kurz vor dem Tod von Christoph Kolumbus erschien ein dünnes Buch. In diesem behauptete der Verfasser, den neuen Erdteil in vier Reisen erkundet zu haben.

Der Name des Verfassers lautete: Amerigo Vespucci. Das Buch wurde ein großer Erfolg, obwohl es sich später als Fälschung herausstellte.

Die deutschen Geografen Martin Waldseemüller und Matthias Ringmann schlugen in der Einleitung ihres 1507 erschienenen Kartenwerks vor, den neuen Weltteil nach seinem Entdecker America zu nennen.

Fast zur gleichen Zeit erschien von Waldseemüller eine Weltkarte. Diesen Holzschnitt fand man erst zu Beginn unseres Jahrhunderts. Auch hier trug der Teil, der Südamerika darstellen sollte, den Namen America.

Der Name wurde von den Kartographen bald angenommen und setzte sich schnell in ganz Europa durch. 1538 wurde er in der Weltkarte des flämischen Kartographen Gerhardus Mercator auf Nordamerika ausgedehnt.

Der Entdecker von Amerika war natürlich Christoph Kolumbus. Deshalb erscheint es uns heute vielleicht ungerecht, dass der Kontinent nicht nach ihm benannt wurde.

Vespucci aber war wohl der erste, der vollständig begriff, dass es sich bei den neu entdeckten Landteilen um einen eigenständigen Kontinent handelte. Er war es auch, der den Begriff mundus novus, also Neue Welt in seinen anschaulichen Reiseberichten aufbrachte und verbreitete.

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