Amelia Earhart : Vom Fliegen besessen

Am 2. Juli 1937 verschwand Rekordfliegerin Amelia Earhart auf ihrer geplanten Weltumrundung plötzlich über dem Pazifik. Ihr Flugzeug wurde nie gefunden. 75 Jahre später wollen Forscher herausfinden, was damals mit der Starpilotin passiert ist.

Die amerikanische Pilotin Amelia Earhart war die erste Frau, die einen Transatlantikflug alleine wagte. Wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Piloten Charles Lindbergh wurde sie Lady Lindy genannt. Am 21. Mai 1932 flog sie in nur 13 Stunden und 55 Minuten von Neufundland in Kanada nach Irland. Mit diesem Flug hatte Amelia Erhart gleich drei Rekorde auf einmal aufgestellt: Sie war als erste Frau solo über den Atlantik geflogen, hatte außerdem den längsten Non-Stop-Flug einer Frau und die schnellste Atlantiküberquerung zur damaligen Zeit geschafft.

Allein über den Pazifischen Ozean

1935 gelang der ehrgeizigen Pilotin auch die erste Pazifiküberquerung von Kalifornien nach Hawaii. Diese Strecke ist länger als der Flug von Amerika nach Europa. Noch im selben Jahr flog sie das erste Solo von Mexiko-Stadt nach Newark (New York). Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und war zu ihrer Zeit ein Star.

 

Der letzte Flug

Ehrungen, Vortragstourneen und Verpflichtungen aller Art beschäftigen Amelia Earhart in den nächsten Monaten, ehe sie, kurz vor ihrem 40. Geburtstag, ihr größtes Abenteuer vorbereitete: Mit einer zweimotorigen Lockheed, Modell 10 Electra, wollte sie die Erde am Äquator umrunden, einen Flug, den vorher noch niemand gewagt hatte.

Vom Roten Meer bis nach Indien 

Am 21. Mai 1937 startete sie von Oakland aus in Richtung Florida. Von dort ging es weiter nach San Juan, Puerto Rico, über den Atlantik und den afrikanischen Kontinent zum Roten Meer. Der nächste Abschnitt stellte alleine für sich wieder einen Rekord dar: niemand war bis zu diesem Zeitpunkt je ohne Zwischenlandung vom Roten Meer nach Indien geflogen. Von Karachi aus ging es am 17. Juni weiter nach Calcutta, dann nach Rangoon, Bangkok, Singapore und Bandoeng.



Absturz über dem Pazifik?


Am 2. Juli 1937 wurde Amelia Earhart zuletzt in Neu-Guinea gesehen. Sie war zu diesem Zeitpunkt 35.000 Kilometer geflogen und hatte noch über 11.000 Kilometer vor sich. Ein unvollständiger Funkspruch, in dem sie mitteilt, sie habe kaum noch Benzin, war ihr letzte Lebenszeichen.

Spektakuläre Suchaktion


In den darauffolgenden Wochen wird alles dafür getan, um die Star-Pilotin zu finden. Der amerikanische Präsident Franklyn Roosevelt sendet acht Kriegsschiffe und 62 Flugzeuge aus, die mehr als 400.000 Quadratkilometer Ozean absuchen. Doch ohne Erfolg! 1939 wird Amelia Earhart schließlich für tot erklärt.


Ein immer noch ungeklärtes Rätsel


Viele Wissenschaftler wollen aber bis heute nicht wahrhaben, dass Earhart tatsächlich bei einem Absturz ums Leben kam. Erst kürzlich entdeckte ein Suchtrupp auf der unbewohnten Insel Nikumaroro, einem Atoll der Phoenix-Inseln, ein Stück Aluminiumblech sowie Plexiglas, einen Frauenschuh und Teile eines weiblichen Skelettes.


Das alles könnte dafür sprechen, dass Earhart hier eine Notlandung machte und eventuell sogar noch einige Zeit auf der Insel überlebte. Forscher aus Hawaii gehen der Spur gerade nach. Am 2. Juli 2012, genau 75 Jahre nach Earharts Verschwinden, startete eine 26tägige Expedition, die neues Licht in den Fall bringen soll.  

Amelia Earharts Leben wurde mit Diane Keaton in der Hauptrolle verfilmt. Ein weiterer Film mit Hillary Swank als wagemutige Pilotin lief unter dem Titel "Amelia" 2009 im Kino.

Auf der offiziellen Amelia-Earhart-Homepage findest du eine Bildergalerie und weitere Informationen zu Amelia Earhart-Putnam leider nur auf Englisch.

Text: RR 15. 7. 2002 / akt. Nic 23.7.2012 - Bilder: Rowohlt-Verlag, Filmplakat

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