Simon Bolivar gegen Spanien

Am 24. 6. 1821 besiegte Simón Bolívar die Spanier und leitete damit das Ende der iberischen Vorherrschaft in Südamerika ein. Der Unabhängigkeitskämpfer ist heute noch Nationalheld vieler südamerikanischer Länder.

"Unser Vaterland ist Amerika, unsere Feinde sind die Spanier, unsere Fahne die Unabhängigkeit, unsere Sache die Freiheit!"

(Simón Bolívars Losung der lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung.)

Simóns Kindheit und Jugend


Simón Bolívar, Unabhängigkeitskämpfer und Nationalheld vieler südamerikanischer Länder, wurde am 24. April 1783 in Venezuela, damals unter spanischer Herrschaft, geboren.

Schulbildung war zu dieser Zeit ein Luxusgut, das sich nur sehr wenige Menschen leisten konnten. Simóns Eltern waren jedoch sehr reich und konnten ihm dadurch eine gute Ausbildung ermöglichen.

Im Jahre 1799 reiste Bolívar nach Spanien, wo er seine Ehefrau Maria kennenlernte.


1802 kehrte er nach Venezuela zurück. Aufgrund der damals noch sehr schlechten medizinischen Versorgung, starb seine Frau Maria wenige Zeit später (1803) am Gelbfieber.

Kurz darauf reiste er nach Frankreich und Italien, wo er unter anderem auf Alexander von Humboldt traf. Dieser war davon überzeugt, dass Venezuela ein unabhängiger Staat werden könnte.




Was ist ein unabhängiges Land?


Unabhängigkeit bedeutet, dass sich ein Land von einer Herrschaft loslöst und sich selbst regiert. Venezuela z.B. war bis 1821 abhängig von Spanien.

Spanien hatte somit die Möglichkeit die von den Bürgern in Venezuela gezahlten Steuern nicht für Venezuela zu verwenden, sondern beispielsweise für eine Schule in Spanien. Die Bewohner in Venezuela hatten dann natürlich keinen Nutzen aus ihren Steuern, da deren Kinder nicht in eine Schule auf einem anderen Kontinent gehen konnten.




Ist ein Land nun unabhängig, dann kann es selbst bestimmen, wofür die Steuergelder genutzt werden. So wird ein unabhängiges Land keine Schule in einem anderen Land bauen, sondern zuerst an sich selbst denken und in seinem Land eine Schule bauen.

So können die Kinder in einem unabhängigen Venezuela in ihre Schule gehen, wohingegen die Kinder in einem abhängigen Venezuela möglicherweise keinen Zugang zu einer Schule in ihrem Land haben.

Das heißt, ist ein Land unabhängig, dann kann es die Verwendung seiner Steuern selbst bestimmen und bekommt dies nicht von einem anderen Land diktiert.




Unabhängigkeitskrieg und Flucht nach Jamaika


1807 kehrt Simón wieder nach Venezuela zurück. Dort schloss er sich einer Unabhängigkeitsbewegung an und verfolgte von nun an das Ziel Venezuela von Spanien zu befreien.


Es folgten Verhandlungen in Großbritannien, Kämpfe in den spanischen Kolonien und schließlich wurde die erste Republik ausgerufen. Diese scheiterte jedoch, da die spanischen Truppen die Unabhängigkeitsbewegung zur Aufgabe zwangen.


1813 setzte Bolívar den Befreiungskampf fort. Er konnte einige Erfolge verbuchen, musste aber schließlich nach Jamaika flüchten. Diese Erfolge brachten ihm den Namen El Libertador (der Befreier) ein.


Von Jamaika aus reiste Simón nach Haiti, wo er Unterstützung für seinen Freiheitskampf bekam. Schließlich kehrte er wieder nach Venezuela zurück und setzte den Kampf fort.

Der Sieg von Carabobo

Eine wichtige Vorentscheidung im Befreiungskampf brachte die Schlacht auf der Ebene von Carabobo, etwa 100 Kilometer südwestlich von Caracas.

Im Morgengrauen des 24. Juni 1821 trafen etwa 7000 Spanier unter General La Torre auf Simón Bolívar, der fünftausend Patrioten befehligte und zudem von einer kleinen britischen Legion unter Oberst Farrier unterstützt wurde.

Durch ihre besseren Ortskenntnisse konnten Bolívars Männer den Spanieren in den Rücken fallen und sie so von zwei Seiten gleichzeitig angreifen.

La Torre verlor die Kontrolle über seine Truppe. Einige der Spanier verweigerten den Gehorsam, andere fürchteten die Gefangenschaft, wieder andere desertierten.



Bereits fünf Tage später konnte Bolívar siegreich in seine Heimatstadt einziehen. Bis zum endgültigen Sieg über die Spanier sollten aber noch weitere fünf Jahre vergehen.


Wie wurde Venezuela unabhängig?

Am 7. September 1821 gründete Bolívar die Republik Großkolumbien. Sie umfasste die heutigen Staaten von Panama, Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Teile von Peru und Guayana. Bolivar wurde außerdem erster Präsident von Großkolumbien.

Am 26. und 27. Juli 1822 traf sich Simón Bolívar mit dem argentinischen General José de San Martin. San Martin befreite Chile und Argentinien von spanischer Herrschaft und übertrug den Befehl seiner Truppen nun an Bolívar.


Dieser versuchten fortan Peru zu erobern. In der Schlacht von Ayacucho (Peru) schaffte es Bolívar schließlich die spanischen Truppen aus Südamerika zu vertreiben.




Bolívars Tod


Nachdem Simón Bolívar die spanische Besatzungsmacht zerschlagen hat, sah er sich immer größeren Unruhen in Großkolumbien ausgesetzt. Viele Menschen wollten in einem eigenen Land leben und nicht in einem Verbund aus vielen Ländern.


Es kam zu Streitigkeiten zwischen den Ländern in Großkolumbien und auch eine Versammlung mit dem Ziel Großkolumbien zu erhalten schlug fehl. Ein Attentat überstand Simón Bolívar mit Hilfe von Manuela Sáenz unverletzt.


Nach einiger Zeit trat Bolívar schließlich von seinen politischen Ämtern zurück.

Er beschloss ins Exil zu gehen, starb jedoch ehe er Südamerika verlassen konnte am 17. Dezember 1830 an Tuberkulose. Damit hatte sich sein persönliches Motto "Krieg bis zum Tode" auf tragische Weise erfüllt. Simón Bolívar wurde nur 47 Jahre alt.




Großkolumbien nach Bolívars Tod


Kurz nach Simón Bolívars Tod zerbrach Großkolumbien. Es spaltete sich in die Staaten Venezuela, Kolumbien und Ecuador auf.


Die Heldenverehrung für Simón Bolívar hält bis heute an.



Text: RR, Stand: 20. 6. 2011, Bilder: PD

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