Peter der Große - Zar und Reformer

Peter ist am 9.6.1672 in Moskau geboren und am 28.01.1725 in Petersburg gestorben. Er war russischer Zar und Kaiser und sein Leben und Wirken wird noch heute auf unterschiedliche Weise von den Russen gesehen.

Seinen Namen Peter der Große erhielt er, weil er den ersten großen Schritt in die Moderne tat. Er öffnete sein Land west-europäischen Einflüssen. Mit durchgreifende Reformen konnte Peter der Große erste politische Erfolge erzielen.

Die Reformen Peter des Großen

Peters Reformen haben Russland verändert. Sie wuchsen stückweise aus praktischen, zumeist militärischen Notwendigkeiten. Zur Beschaffung der dazu notwendigen Geldmittel wurden neue Steuern und Abgaben eingeführt und entsprechende Verwaltungen eingerichtet.

Die neuen Behörden und die modernisierte Armee brauchten Beamte und Offiziere, deren Fähigkeiten westeuropäischem Niveau waren. Deshalb wurde die Verbreitung westlicher Wissenschaften, Methoden und Verhaltensweisen mit allen Mitteln gefördert.

Bauern und Adel

Bauern und Adel mussten immer mehr Steuern und Schulden übernehmen so gerieten sie in tiefe Abhängigkeit vom Zar. Die Macht des Adels blieb aber ungebrochen, da die Leibeigenschaft in Russland bis 1861 bestehen blieb.

Bauern und Adligen war es aber erlaubt nun Manufakturen zu gründen und ihre Produkte frei zu verkaufen, wobei der Staat der Hauptabnehmer blieb.

Neue Geldeinnahmequellen erschlossen

Peter industrialisierte Sibirien, so gewann es immer mehr an Bedeutung für den russischen Handel wie z.B. Pelze. Da die Tierbestände durch die andauernde Bedrohung zunehmend weniger wurden, drang man immer schneller nach Osten vor.

Jeder zehnte Teil einer Pelzbeute gehörte als Steuer dem Staat.

Außerdem verfolgte er das Ziel, die Bodenschätze Sibiriens kontinuierlich zu nutzen.

Finanzen und Steuern

Peter der Große hoffte, durch eine Veränderung des Steuersystems neue ,,Geldquellen" zu erschließen. So ordnete er 1701 die Verstaatlichung des Kirchenbesitzes an.

Um noch mehr Steuern einzutreiben, ließen sich die zaristischen Steuereintreiber etwas Besonderes einfallen. Die Bevölkerung musste auf fast alles Steuern bezahlen: Bärte, eichene Särge, den Salzkonsum und eine Kopfsteuer.

Der Monarch bediente sich aber auch anderer Mittel; so wurde die Zahl von staatlichen Monopolen immer höher, die Monopole bestimmten die Preise die zwei- bis viermal so hoch waren wie zuvor. Mit diesen Maßnahmen gelang es Peter die Einnahmen zu erhöhen und so war die Grundlage für ein modernes Wirtschaftsleben in Russland gegeben.

Das Fenster zu Europa

Russland wurde nun europäisch orientierter als früher. Der Zar schrieb jedem westliche Kleidung vor und schnitt demonstrativ die Bärte und Rockzipfel seiner Bediensteten ab.

Der Zarenstab zog von Moskau nach St. Petersburg um, um einen Neubeginn zu signalisieren. Es wurden Architekten verpflichtet, die aus dem Ausland stammen, um die Stadtplanung zu modernisieren und an westlichen Standard heranzukommen. Der 16. Mai 1703 gilt als Geburtstag der Stadt. An diesem Tag begann Peter der Große mit dem Bau der Peter und Pauls-Festung auf der Haseninsel.

Die Modernisierung betraf auch das Kalendersystem und die gesamte lokale Staatsverwaltung. Das Kalendersystem wurde auf den julianischen Kalender, am 2. Januar 1700 umgestellt und die grafische Neugestaltung der Buchstaben durch die Einführung der sogenannten Zivilschrift im Jahre 1708.

Peter der Große bewegte viel, konnte aber auf lange Sicht die alten Gesellschaftsstrukturen nicht so verändern, wie erhofft.

-sw- 07.06.02 Bild: Touristinformation Petersburg

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