Meisterdieb Thomas Blood (1618-1680)

Thomas Blood wurde in Irland geboren, lebte in seiner frühen Jugend jedoch schon die meiste Zeit in England. Während der englischen Revolution (1642-1648) arbeitete Thomas Blood als Spion für die Gegner des Königshauses, den Parlamentariern.

Als Lohn für seine Dienste, bekam der Offizier ein großes Grundstück in Irland geschenkt. Im Jahr 1660 kam der König wieder an die Macht. Captain Blood, wie der Spion sich selbst gerne nannte, wurde sein Grundbesitz wieder genommen.

Thomas Blood war eine sehr geheimnisvolle Figur. Er kooperierte mit den Parlamentariern. Gleichzeitig aber beriet er das Königshaus. Wahrscheinlich arbeitete Blood als Doppelagent. Er zog Nutzen daraus beide Seiten gegeneinander auszuspielen.

Bloods Meistergaunerei am 9. Mai 1671

1671 bestand er sein berühmtestes Abenteuer - den Diebstahl der englischen Kronjuwelen. Er gewann das Vertrauen des Wächters Talbot Edwards indem er sich als Priester verkleidete. Um die letzten Zweifel des gutgläubigen Mannes zu nehmen, wollte er dessen Tochter verheiraten. Der Bräutigam sollte Bloods Neffe sein, der allerdings nur erfunden war.

Am 9. Mai wurde der sorgfältig geplante Diebstahl in die Tat umgesetzt. Blood überredete den Wächter ihm und drei angeblichen Hochzeitsgästen die Kronjuwelen zu zeigen. Nachdem der glitzernde Schatz hervorgeholt war, überwältigte die Bande den Ahnungslosen, fesselte und knebelte ihn. Doch bevor sie den Tower mit ihrer Beute verlassen konnten, schlug Edwards Sohn Alarm und die Diebe wurden festgenommen.

Bloods Befreiung

Thomas Blood saß in den dunklen Gefängnissen des Towers, als er um eine Audienz beim König bat. Charles II willigte zu einem Treffen ein. Normalerweise hätte eine dreiste Tat, wie die von Captain Blood, einem Kriminellen den Kopf gekostet. Der König aber fand Gefallen an ihm. Erstaunlicherweise gab er ihm seine früheren Besitztümer zurück und sprach ihm eine Rente von 500 Pfund jährlich zu.

Blood starb am 24. August 1680 in seinem Haus in Westminster. Sein Ruf als Betrüger ging sogar so weit, dass die Menschen an seinem Tod zweifelten. Sie gruben den Leichnam wieder aus, um sich von seinem Tod zu überzeugen.

Es wird wohl immer Bloods Geheimnis bleiben, wie er den König überzeugt hatte, ihn nicht zu bestrafen. Man nimmt an, dass er wohl auch dem König als Spion gedient haben muss.

(08.05.2001 KP)

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