Indianer und ihre Zeichensprache

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Native Americans und ihre Zeichensprache

 

Bis heute weiß man nicht genau, wie viele Indianerstämme in Amerika lebten, als das Land entdeckt wurde. Die einen Forscher meinen 250, andere etwa 500. Man weiß auch nicht, ob 1 Million oder 10 Millionen Indianer dort lebten. Sicher ist auf jeden Fall, dass nicht jeder Indianer die Sprachen aller anderen Stämme beherrschen konnte. Um sich dennoch zu verständigen, wurde mit Gesten gesprochen.

 

 

 

Forscher haben einige Sprachfamilien herausgefunden. So zählen die Stämme der Arapaho, Blackfoot, Cheyenne, Cree, Delaware, Mathican, Montagnais, Naskapi, Ojibwa, Ottawa und Shawnee zum Beispiel alle zur Sprachfamilie der Algonkin.

 

 

Nun trafen aber auch Angehörige zweier Stämme aufeinander, deren Sprachen nicht miteinander verwandt waren. Das konnte dann so unterschiedlich sein, wie wenn ein Deutscher auf einen Japaner trifft.

 

 

Also entwickelte man eine Zeichensprache. Man half sich mit Gesten von Fingern, Händen und Armen und mit Kopfbewegungen. Sie zu beherrschen war ein absolutes "Muss" für die Natove Americans. Denn es kam nicht selten vor, dass ein Indianer sich nicht mit einem benachbarten Stamm unterhalten konnte. Außerdem reisten ja auch viele Stämme den Büffeln hinterher, dadurch kamen sie auch wieder in andere Gebiete und trafen auf andere Stämme.

 

 

Durch die verschiedenen Gesten drückten sich die Natoive Americans perfekt aus. Weit über 100 Gesten erklärten die wichtigsten Dinge des alltäglichen Lebens. Die Jagderfolge, die Herkunft, das Reiseziel oder ob man Hunger hatte. Im Prinzip entsprach die Zeichensprache der Indianer der Gebärdensprache der Taubstummen heute, allerdings ist die Gebärdensprache noch wesentlich ausgefeilter.

 

 

Auch die Zeichensprache entwickelte sich regional unterschiedlich. Je nach dem, ob ein Stamm jagte oder eher vom Sammeln der Pflanzen lebte, ob er fest an einem Ort lebte oder mit den Tieren mit zog, hatte er andere Bedürfnisse und benötigte demnach andere Wörter.

 

 

Außerdem kannten die Native Americans zunächst keine Schrift. Stattdessen benutzten sie Signale. Diese Art der Sprache hing von den jeweiligen geografischen Gegebenheiten ab. So z.B. wurden in den baumlosen Ebenen hauptsächlich Rauchzeichen gegeben, um über weite Entfernungen Mitteilungen zu verschicken.

 

 

In den Wüsten zeichnete man die Nachrichten in den Sand. Dabei mussten Native Americans auch immer die Richtung des Windes bedenken. Auf Sichtweite im flachen Land ritt ein Reiter große Figuren oder er wirbelte in bestimmter Weise oder Intervallen Staub hoch.

 

 

Die NAtive Americans waren sogar so geschickt, die Tiere und ihre Instinkte als Nachrichtenübermittler zu nutzen. So legten die Indianer ganz bewusst Aas aus, so dass die Aasgeier daraufzusteuerten. Die Vögel kreisten dann am Himmel in einer ganz bestimmten Form - die selbst von weiter entfernten Indianern noch "gelesen" werden konnte.

 

 

Andere Stämme nutzten für ihre Nachrichten kleine Stämme, Äste und kleine Häufchen aus Astwerk, Blättern, Steinbrocken und Felsritzungen.

 

 

-ab- 06.12.2001 Abbildungen aus WAS IST WAS Band 42 "Indianer", von Jörn Hennig.

 

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt