Herrscherin über das iberische Weltreich

Sie vermählte sich am 19. Oktober 1469 mit Ferdinand II., dem Katholischen, von Aragonien (in Spanien wird er Ferdinand V. genannt) und bestieg nach dem Tod ihres Bruders Heinrich IV., 1474 mit ihrem Gatten den kastilischen Thron. Das Paar wurde berühmt als Reyes católicos als katholische Könige. Sie begründeten das vereinte spanische Königreich, ließen neue Seewege erkunden und bekämpften die Mauren auf der iberischen Halbinsel.

Isabella I. in einer Darstellung aus dem 19. Jahrhundert

Die Mauren in Spanien

Als Mauren bezeichnet man muslimische Araber, die von Süden auf die Iberische Halbinsel vordrangen.

711 übernahmen die Mauren die Herrschaft in Spanien und gründete das selbstständige Emirat con Córdoba.

Landwirtschaft, das geistige Leben und das Handwerk erlebten in dieser Zeit eine Blüte. Juden, Christen und Araber lebten gemeinsam in Spanien und beflügelten sich gegenseitig in ihren Leistungen und Ideen.

So kamen viele Gelehrte, die im Mittelalter hohes Ansehen erlangten, aus Spanien. Ab 1031 zerfiel das Reich allerdings in viele Teilfürstentümer und von Norden her begann die christliche Rückeroberung des Landes, die so genannte Reconquista.

Vereintes spanisches Königreich

Isabella I. von Kastilien wurde am 22. April 1451 in Madrigal de las Altas Torres geboren. Sie war die Tochter des Königs Johann II. von Kastilien und León und dessen zweiter Gemahlin Isabella von Portugal.

1479 heiratete sie Ferdinand II.. So wurden die beiden Hauptreiche Aragonien und Kastilien vereint. Nach dem Tod von Ferdinands Vater, nahm das Paar den Titel König und Königin von Spanien an. Isabella entschied die Regierungsgeschäfte in Kastilien jedoch weiterhin allein. Durch die Vereinigung entstand die Grundlage für ein gesamtspanisches Königreich.

Reconquista

Eines der wichtigsten Ziele des Königspaars war die komplette Rückeroberung Spaniens von den Mauren.

Schon nach 1031 hatte die entscheidende Phase der Rückeroberung begonnen. Toledo (1085), Saragossa (1118), Córdoba (1236) sowie Sevilla (1248) fielen nach und nach an die Spanier zurück.

Nur das maurische Königreich Granada konnte sich weitherhin halten. Doch Isabella Und Ferdinand machten dem Ganzen ein Ende: 1492 eroberten sie Granada und beendeten damit die Reconquista, die Mauren wurden aus dem Land vertrieben.

Überhaupt galt den beiden ihr katholischer Glaube und die Durchsetzung des Katholizismus als Staatsreligion große Aufmerksamkeit. So führten sie auch die Inquisition ein: Viele Menschen wurden als Hexen oder Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Die Menschen zeigten sich gegenseitig an und unliebsame Staatsgegner konnten so aus dem Weg geräumt werden. Für ihre Bemühungen verlieh der Papst dem königlichen Ehepaar 1496 den Titel der reyes católicos (katholische Könige).

Christoph Kolumbus

1486 begeisterte Christoph Kolumbus, ein Seefahrer aus Genua, das spanische Königspaar für seine Pläne, den Seeweg nach Indien zu suchen.

So stach er mit der finanziellen Unterstützung der spanischen Krone in See und entdeckte dabei Amerika. 1492 landete Columbus unter spanischer Flagge in der Neuen Welt. So war die Grundlage für das spätere spanische Weltreich, in dem die Sonne nicht unterging, gelegt.

Die Familie:

Auch wenn ihr Leben eigentlich nur dem Regieren und ihren Staatsgeschäften galt, so hatten Isabella und Ferdinand fünf Kinder:

Isabella und Johann starben schon in frühen Jahren, Johanna I., genannt die Wahnsinnige wurde nach dem Tod der ältesten Tochter und des Thronfolgers Königin von Spanien, Maria wurde Königin von Portugal und Katharina, Königin von England. So waren alle Kinder strategisch gut positioniert.

Am 26. November 1504 starb Isabella in Medina del Campo. Ihre Tochter Johanna übernahm mit ihrem Gatten Philipp dem Schönen die Herrschaft von Kastilien-León.

Später wurden Isabella und ihr Mann Ferdinand heilig gesprochen.

-ab/rr-22. 4. 11 Text / Fotos: Coverabbildungen, siehe www.artehistoria.com.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt