Der Wilde Westen

Amerika ist ein junger Kontinent. Noch um 1600 war Nordamerika kaum entdeckt. Doch mit den Händlern und Siedlern, die immer zahlreicher aus Europa ins Land strömten, änderte sich das allmählich. Sie gründeten Handelsgesellschaften und erste Dörfer an der Ostküste.


Das Land dahinter blieb unerforscht. Im Jahr 1730 gab es in Nordamerika 13 englische Kolonien. Im Norden grenzten sie an das französische Kanada, im Süden an das spanische Florida. Die Grenze zum Westen bildeten die Appalachen, ein etwa 2000 Kilometer langer Gebirgszug.

Ende des 18. Jahrhunderts schlossen sich die 13 Kolonien zu einer Union zusammen: den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Ihr erster Präsident war George Washington.

Der unbekannte Kontinent

Der Westen gehörte den Spaniern. Ihr Kolonialreich reichte vom heutigen Mexiko bis nach Kalifornien und vom Pazifik bis zum Mississippi. Es war ein riesengroßes Gebiet, das weitgehend unerforscht war. Das Land erstreckte sich über 2000 Kilometer von Nord nach Süd und über 1000 Kilometer von West nach Ost.

Die Spanier überließen das Gebiet 1800 dem französischen Feldherren Napoleon, der verkaufte es schließlich aus Geldmangel an die Amerikaner. Auf einen Schlag hatten sich die USA um zwei Millionen Quadratkilometer vergrößert.

Die Expedition Far West

Bereits 1804 zog ein Trupp aus 45 Leuten vom Osten in Richtung Nordwesten. Im Spätherbst des darauffolgenden Jahres kamen sie an der Pazifikküste im Westen des Landes an. Sie hatten einen Weg nach Westen gefunden.

Trapper erkunden neue Wege

Nachdem die Expeditionsteilnehmer bei ihrer Rückkehr von den unermesslichen weiten Prärien, den Bisonherden, Millionen Bibern und üppigen Lachsvorkommen berichteten, kamen auch bald die ersten Jäger, die ihre Fallen aufstellten. Falle heißt im englischen trap, deshalb hießen diese Jäger auch Trapper. Sie waren die ersten, die neue Wege durch die Wildnis erkundeten, auf den später die Siedler nach Westen zogen.

Hoffnung auf ein besseres Leben

Viele Siedler, die um 1840 in den Westen zogen, taten das aus Not. Die Menschen im Osten litten an hoher Arbeitslosigkeit und großer Armut. Krankheiten und Seuchen trieben sie zur Verzweiflung. Als sie von den weit entfernten Gebieten verfuhren, hofften sie, dass es ihnen dort besser gehen würde. Sie hatten nichts zu verlieren.

Der Treck nach Westen

Eine Gruppe von über 50 Männer und einigen Frauen und Kindern machten sich auf den Weg. Im Mai starteten sie von Missouri aus in Richtung Westen nach Oregon. Sechs lange Monate waren sie unterwegs. Sie legten eine Strecke von mehr las 3500 Kilometern zurück.

Die Strapazen haben sich gelohnt

Endlich angekommen, waren viele an den Strapazen der Reise gestorben. Die Überlebenden waren ganz auf sich gestellt. Es gab weder Lebensmittel, noch Werkzeuge, alles müsste mühsam hergestellt und angebaut werden.

Die Männer fällten Bäume, zimmerten Blockhütten. Sie säten Weizen und pflanzten Obstbäume an. Das milde Klima brachte üppige Ernten.

In den nächsten vier Jahrzehnten ließen sich mehr als 300 000 Siedler in Oregon nieder. Damit stand die Entdeckung des Wilden Westens aber erst am Anfang.

WAS IST WAS Band 18: Der wilde Westen

Mehr über die Forscher und Entdecker, die es als erstes gewagt hatten, tief in das Landesinnere einzudringen erfahrt ihr im WAS IST WAS Band 18 Der Wilde Westen. Darin gibt auch ausführliche Informationen über den Goldrausch, den Pony-Express und Postkutschen, über das Viehtreiben und Cowboys, über Revolverhelden und Banditen, über die Indianer und ihre Häuptlinge und über das Ende des Wilden Westens.

13.09.02/sw

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