Das Leipziger Völkerschlachtdenkmal

Das Völkerschlachtdenkmal gehört zu den imposanten Sehenswürdigkeiten Leipzigs und ist das größte Denkmal Europas. Es erinnert an die gleichnamige entscheidende Schlacht die während der sogenannten Befreiungskriege vom 16. bis 18 Oktober 1813 vor Leipzig geführt wurde.

Vom 16. bis zum 18 Oktober 1813 kam es vor Leipzig zur sogenannten Völkerschlacht. Es kämpften die Truppen von Kaiser Napoleon gegen die Verbündeten Einheiten Österreichs, Preußens, des Russischen Reichs und Schwedens. Deutsche waren auf beiden Seiten an der blutigen Schlacht beteiligt.

Die Befreiungskriege

Insgesamt kämpften etwa 520 000 Soldaten gegeneinander. Die Völkerschlacht zählt zu den größten Schlachten der Weltgeschichte. Es war die entscheidende Schlacht in den als Befreiungskriegen bezeichneten Kämpfen gegen die Truppen Napoleon Bonapartes.

Am 19. Oktober 1813 wurde Leipzig eingenommen und König Friedrich August von Sachsen gefangen genommen. Napoleon konnte beim Sieg der Alliierten entkommen. Rund 110 000 Menschen bezahlten die Schlacht mit ihrem Leben.

Spenden ermöglichen Denkmal

In Erinnerung an diese schweren Kämpfe wurde an der Stelle, an der Napoleon seinen Befehlsstand hatte, ein Denkmal errichtet. Grundsteinlegung war am 18. Oktober 1898 und hundert Jahre nach den Kämpfen wurde das Denkmal am 18. Oktober 1913 eingeweiht.

Zur Eröffnung gaben sich Kaiser Wilhelm II., der sächsische König sowie verschiedene deutsche Fürsten und Vertreter Österreichs, Russlands und Schwedens die Ehre. Das Geld für das Denkmal kam durch eine eigens eingerichtete Sonderlotterie sowie Spenden zusammen.

Tränenteich der gefallenen Soldaten

Das Denkmal ist 91 Meter hoch, die zwei Meter dicke Fundamentplatte ist 70 auf 80 Meter groß. Bis zur Plattform müssen 500 Stufen bewältigt werden, mittlerweile gibt es aber auch einen Aufzug. Insgesamt wurden 26 500 Natursteinblöcke verbaut.

Das Denkmal wiegt alles in allem 300 000 Tonnen und kostete sechs Millionen Goldmark, in heutiger Kaufkraft entspricht das um die 60 Millionen Euro. Vor dem Denkmal befindet sich der Tränenteich der gefallenen Soldaten.

Ägyptisches Vorbild

Im Innern befindet sich die Ruhmeshalle an deren Decke 324 nahezu lebensgroße Reiter abgebildet sind. Vier fast zehn Meter hohe Totenwächter stellen die vermeintlichen Tugenden in dieser Schlacht dar: Tapferkeit, Glaubensstärke, Volkskraft und Opferbereitschaft. Vorbilder dieser Figuren finden sich im ägyptischen Theben.

Außen findet sich eine große Darstellung des Erzengels Michael samt der Inschrift "Gott mit uns", der als Schutzpatron der Soldaten gilt. Links und rechts von ihm befinden je ein 19 Meter hohes und 30 Meter breites Relief, die allegorische Frauenfiguren zeigen. Allegorisch bedeutet, dass ein unpersönlicher Begriff als Person dargestellt wird. Auf dem Relief stellen Frauenfiguren die Kriegswut dar.

Im Innern des Denkmals gibt es oft Konzerte, so vom zum Denkmal gehörenden Chor oder auch im Rahmen des jährlich stattfindenden Wave-Gothic-Treffens.

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Text: -jj- 15.10.2008 // Bilder: Denkmal bei Nacht André Karwath/ cc-by-sa 2.0; Denkmal Michael Sander/GFDL; Erzengel/Kranz D.j.mueller/GFDL; Krypta Conrad Nutschan/GFDL;

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