Aufstand gegen Cortez

Der Sohn armer, spanischer Adliger spielte eine entscheidende Rolle bei der Eroberung Mexikos und Südamerikas. Von einem Sekretärsposten brachte er es zu einem ehrgeizigen Heerführer, der brutal und voller Gier den sagenhaften Goldschatz des Aztekenherrschers Montezuma erobern wollte. Nach seiner Rückkehr nach Spanien starb er verbittert bei Sevilla.

Hernando Cortez wurde 1485 im spanischen Medellin geboren. Seine Eltern waren adlig, aber arm. An der Universität von Salamanca, eine der ältesten Universitäten Europas, studierte Cortez Rechtswissenschaft. Als Sekretär des Statthalters von Kuba erwarb er sich früh einigen Reichtum.

Geliebte Sklavin

Auf Kuba erfuhr Cortez vom Aztekenherrscher Montezuma und dessen sagenhaftem Goldschatz. Getrieben von der Gier nach Gold und unterstützt vom spanischen König, der sein Reich vergrößern wollte, begab sich Cortez auf die Reise ins Reich des Aztekenherrschers.

Mit elf Schiffen und gut 600 Mann machte er sich auf, um das heute Mexiko genannte Gebiet zu erobern. Zunächst führte ihn seine Route über den Fluss Tabasco, wo er die gleichnamige Stadt eroberte. Die Einwohner unterwarfen sich Cortez und dem spanischen König, zahlten Tribut und schenkten Cortez und seinen Männern 20 Sklavinnen. Eine davon, Malintzin, wurde Cortez´ Geliebte und Dolmetscherin. Sie brachte ihm viel über Land und Leute bei.

Gefährliche Prophezeiung

Cortez setzte seine Fahrt Richtung Norden fort und landete am 21. April 1519 am südlichen Ende des Golfs von Mexiko. Bei der Landung wurde er von den Azteken untertänig empfangen und mit Geschenken überhäuft. Bei ihrem Volk existierte die Legende, dass eines Tages weiße, bärtige Götter aus dem Osten kämen. Die Indianer dachten, Cortez wäre einer dieser Götter und entsprechend unterwürfig empfingen sie ihn.

Dazu passte, dass Cortez und seine Männer metallene Rüstungen trugen und Feuerwaffen bei sich hatten. Auch Pferde waren den Azteken bislang unbekannt gewesen, so dass Cortez wie aus einer anderen Welt gewirkt haben muss.

Törichter König - falscher Gott

Der Herrscher Montezuma ließ Cortez wertvolle Geschenke zukommen und erkannte ihn zunächst als höheres Wesen an. Aber unter den Azteken wuchsen schnell die Zweifel. Zu brutal und gierig waren Cortez und seine Männer. Außerdem versuchte er, die Azteken zum christlichen Glauben zu bekehren.

"Noche triste" - die traurige Nacht

Enttäuscht von ihrem König, der falsche Götter anerkannt hatte, töteten ihn die Azteken und versuchten, Cortez zu vertreiben. Am 30. Juni 1520 belagerten mehrere zehntausend aztekische Kämpfer Cortez und seine Männer. Voller Wut über die Gier und Brutalität der europäischen Eindringlinge verjagten sie sie. Mehrere hundert Spanier starben bei den Kämpfen, aber Cortez konnte entkommen.

Durch diesen Aufstand besiegelten die Azteken ihr Ende. Ein Jahr später kehrte Cortez zurück und nahm fürchterliche Rache: Er löschte über die Hälfte des aus 1,5 Millionen Menschen bestehenden aztekischen Volkes aus.

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Text: -jj-/29.6.2005; Bild /Cortez Wikipedia/Public Domain; Zeichnung WIW-Band 5:Entdecker

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