Al Capone: Der König der Unterwelt von Chicago

Al Capone war nicht nur der erfolgreichste Gangsterboss seiner Zeit, sondern auch der gerissenste. Jahrelang schaffte es die Polizei nicht, ihn für seine brutalen Verbrechen hinter Gitter zu bringen. Erst die Steuerfahndung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Am 24. Oktober 1931 wurde er wegen Steuerhinterziehung von mehr als 200.000 Dollar zu elf Jahren Haft verurteilt.

 

Früh übt sich

Die kriminelle Karriere des Al (eigentlich Alphonse) Capone begann schon in jungen Jahren. Am 17. Januar 1899 als Sohn neapolitanischer Einwanderer geboren, geriet er im New Yorker Stadtteil Brooklyn schnell auf die schiefe Bahn. Im Alter von 14 Jahren musste er die Schule verlassen, weil er einen Lehrer tätlich angegriffen hatte. Danach schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch und knüpfte dabei schnell Kontakt zum organisierten Verbrechen.



Narbengesicht

Schon als Teenager hatte Al Capone seinen berühmten Spitznamen weg: Scarface (Narbengesicht). Den hatte er sich bei einer Schlägerei mit Frank Galluciano eingehandelt. Nachdem Al die Schwester des jungen Italo-Amerikaners beleidigt hatte, zückte dieser ein Taschenmesser und verletzte ihn im Gesicht. Drei lange Narben blieben zurück. Seinen Beinamen hasste Al Capone sein Leben lang.

Eine Karriere in Chicago

Ab 1920 setzte der damals 29-Jährige seine zweifelhafte Laufbahn in Chicago fort. Die damalige Hochburg der Kriminalität in Amerika lockte mit allerlei illegalen Geschäften. Besonders mit Alkohol ließ sich damals das große Geld machen. Dazu musst du wissen, dass es in dieser Prohibition genannten Phase (1919-33) verboten war, Alkohol herzustellen und zu vertreiben. Den Aufstieg schaffte Al Capone an der Seite des Gangsterbosses Johnny Torrio. Der vererbte ihm 1924 sein kriminelles Imperium.

Von der Luxussuite nach Alcatraz

Bis Ende der 20er schwelgte Al Capone nur so im Luxus. Er residierte königlich in der Suite eines Luxushotels und ließ seine Bande für sich arbeiten. Klar, dass er das ergaunerte Geld schwarz kassierte, also ohne Steuern dafür zu bezahlen. Und genau das wurde ihm letztendlich zum Verhängnis. Nicht für seine zahllosen brutalen Verbrechen wanderte er ins Kittchen, sondern wegen Steuerhinterziehung. Seine elfjährige Haftstrafe musste Capone auf der berüchtigten Gefängnisinsel Alcatraz absitzen. Wegen seines schlechten Gesundheitszustands wurde er jedoch frühzeitig entlassen.

Von Geistern gequält

Seine letzten sieben Lebensjahre verbrachte Al Capone in Miami. Dort soll er seines Lebens nicht mehr froh geworden sein. Die Legende spricht davon, dass er unter schrecklichen Visionen litt. Immer wieder glaubte er, die Geister von Menschen zu sehen, die er umgebracht hatte. Am 25. Januar 1947 starb er an Lungenentzündung. Sein Grab in Hillside/Illinois ist noch heute ein Touristenmagnet.

Nic 24.10.2006 / aktualisiert 12.01.09 Foto: Oliver Tubenauer

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