19. Oktober 1781: Amerika erkämpft sich seine Unabhängigkeit

Der Gewinn der Unabhängigkeit ist für die USA eines der wichtigsten Ereignisse in ihrer Geschichte. Am 4. Juli 1776 erklärte der Demokrat Thomas Jefferson das Recht aller Amerikaner auf Menschenwürde und Selbstbestimmung. Das feiern die Amerikaner noch heute als Independence Day. Der militärische Sieg folgte jedoch erst am 19. Oktober 1781. In der Schlacht von Yorktown besiegten die Amerikaner England mit Hilfe der Franzosen. Und schafften damit die wichtigste Etappe auf dem Weg in die Freiheit. Doch wie kam es eigentlich zum Unabhängigkeitskrieg?

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die meisten Kolonien in Nordamerika den Engländern. Zwar hatten die so genannten Neu-England-Staaten ihre eigenen Parlamente, die Gesetze erlassen konnten, das galt aber nicht für wirtschaftliche Dinge. Hier war das Londoner Parlament zuständig, das Amerika zum Rohstofflieferanten und Absatzmarkt für britische Fertigwaren bestimmte. Das verhinderte den Aufbau eigener Industrien in den Kolonien.

Krieg beginnt mit dem "Bostoner Teesturm"

Hinzu kam, dass alle Handelserzeugnisse ab 1763 von den Briten mit hohen Steuern belegt waren. Für die Bevölkerung war das eine große Belastung. Um sich zu wehren, organisierten die Amerikaner einen Steuerboykott. Daraufhin ersetzten die Engländer die Steuern durch noch höhere Zölle. Die Antwort der Kolonien war ein Boykott englischer Waren. Symbolisch für diesen Protest wurde der so genannte Bostoner Teesturm (Boston Tea Party). Als die Engländer am 16. Dezember 1773 trotz der Einfuhrsperre eine Ladung Tee im Bostoner Hafen abliefern wollten, geriet die Situation außer Kontrolle: Einige als Indianer verkleidete Bürger kippten sämtliche Teekisten ins Meer. Dieses Ereignis löste den Unabhängigkeitskrieg aus.

George Washington als Heerführer

Die amerikanischen Truppen standen während des Krieges unter dem Befehl von George Washington. Er sollte später der erste Präsident Amerikas werden. Unterstützt wurden die Amerikaner außerdem von Preußen und Frankreich. Auf der anderen Seite kämpfte England mit Hilfe vor allem deutscher Soldaten aus Hessen. Die hatte der dortige Landgraf wie Sklaven für gutes Geld an Amerika verkauft. Die militärische Auseinandersetzung gegen Amerika war einer der wenigen Kriegen überhaupt, die England in seiner Geschichte verlor. Die Schlacht bei Yorktown am 19. Oktober 1781 war für die Amerikaner der entscheidende Sieg.

Die "Vereinigten Staaten" entstehen

Ein Friedensschluss mit den Engländern kam erst 1783 zustande. Sie erklärten sich endgültig bereit, die Unabhängigkeit der Amerikaner zu akzeptieren. Das war die Geburtsstunde der Vereinigten Staaen: 1787 trat die amerikanische Verfassung in Kraft. Sie enthält die wesentlichen Regierungsgrundsätze, die in den USA noch heute gelten: Das Land wird von einem Präsidenten regiert, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Unterstützt wird er dabei von einem Kongress und dem Obersten Bundesgerichtshof. Unter "Vereinigte Staaten" verstand man damals nur 13 Bundesstaaten im Osten der USA. Heute gehören 50 dazu.

Nic 18.10.2001

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt