Wilhelm von Ockham (1290-1349)

Ziehe niemals mehr heran, als notwendig ist.

Wilhelm wurde um 1290 in Ockham geboren und starb 1349 in München. Er studierte und lehrte in Oxford und Paris.

Seine Philosophie ist beispielhaft für die neuen Fragestellungen und Lösungsansätze des späten Mittelalters.

Im Gegensatz zur vorherrschenden Kirchenlehre, glaubte Wilhelm nicht daran, dass die Universalien vor den Dingen existierten, auch nicht im Geiste Gottes. Wilhelm fasste die Universalien als bloße Zeichen auf. Er sprach ihnen keine Existenz zu: Es gibt keine Baumheit nur Bäume.

Wilhelm begründete dies mit seinem Grundsatz der Logik: Wenn ein Argument zur Klärung einer Sache reicht, dann ziehe nicht mehr Argumente heran. Das besagt, dass alle überflüssigen Erklärungen von Sachverhalten unsinnig sind und vermieden werden sollen. Diese Vorgehensweise ist als Ockhams Rasiermesser in die Philosophiegeschichte eingegangen.

Bezüglich des Universalienstreits will Wilhelm damit klar machen, dass eine Eins-zu-Eins Entsprechung von Begriffen und Gegenständen nicht logisch ist, denn es gibt zum Beispiel für manche Dinge mehrere Begriffe. Ockhams Rasiermesser soll verhindern, dass man sich falsche Vorstellungen über die Existenz der Dinge macht.

Mit seinem Nominalismus hat Ockham den Weg für skeptische und kritische Denkansätze bereitet, die kennzeichnend für die Philosophen der Neuzeit sind.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt