Klara, die Schutzheilige von Assisi

Klara von Assisi widersetzte sich als junge Frau ihren reichen Eltern und entschied sich für ein Leben in absoluter Armut. Sie folgte Franz von Assisi in seiner Lehre und begründete den Klarissenorden. Kurz nach ihrem Tod wurde sie heilig gesprochen. 1958 wurde sie auch die Patronin des Fernsehens.

Franziskus und Klara auf einem Fresko der Oberen Basilika in Assisi

Wie Klaras Weg geplant war:

Klara von Assisi war die älteste Tochter eines adeligen Ritters und seiner Gattin. Wahrscheinlich wurde sie 1193 in Assisi geboren. In ihrer Jugend erhielt sie eine standesgemäße Ausbildung - schließlich sollte sie später einem reichen Ehemann eine gute Gattin sein. Sie lernte, wie es im 13. Jahrhundert üblich war, hausfrauliche Fertigkeiten und die lateinische Sprache. Alles war vorbereitet, um den üblichen Lebensweg einer jungen adligen Dame zu gehen. Doch Klara machte allen einen Strich durch die Rechnung.

Klara trifft Franz von Assisi

Sie hatte einer Predigt Franz von Assisis im Dom gelauscht. Franziskus hatte eine Buß- und Armutsbewegung gegründet, der sich schon zahlreiche Jugendliche angeschlossen hatten. Klara war so von diesem Mann und seiner Predigt fasziniert, dass sie ebenfalls in Armut leben wollte. Ihr Entschluss stand fest. Bestärkt von Franz von Assisi und dem Bischof, beschloss sie bei Nacht und Nebel zu fliehen - ihre Eltern hätten ihren Wunsch nie gebilligt.

Sie traf sich mit Franziskus in einer kleinen Kirche unterhalb von Assisi. Dort schnitt er ihr feierlich die Haare ab und übergab ihr das grobe Bußgewand mit Gürtel und Schleier. Klara legte das Gelübde von Armut, Keuschheit und Gehorsam ab.

Klara auf einem Fresko der Kirche San Roce in Florenz

Klara wird Nonne

Zunächst versteckte sie sich bei den Nonnen des Benediktinerklosters von San Paolo bei Bastia. Auch ihre Schwester Agnese folgte ihr ins Kloster. Um ihre Töchter aus dem Kloster zu holen, drohte die Familie den Nonnen mit Gewalt. So flohen die beiden Frauen weiter zum Kloster SantAngelo di Panso. Es dauerte bis Ende April, bis die Eltern die Entscheidung ihrer Töchter endgültig akzeptierten. Klara konnte sich endlich in San Damiano niederlassen.

Der Klarissenorden

Hier, in San Damiano, entstand nach und nach das erste franziskanische Frauenkloster. Klara predigte und lebte ein Leben in Askese, also vollkommen enthaltsam. Wichtigstes Gebot des Ordens war die höchste Armut. Das bedeutete, die Nonnen, mussten von Niemandem Besitz annehmen. Sie waren dadurch nicht gezwungen einem weltlichen Herren zu dienen. Eine Haltung, die im Mittelalter wirklich revolutionär war. Ihr Leben widmete Klara der Verkündigung des Evangeliums. Immer mehr Frauen schlossen sich dem Orden an. So traten auch Klaras weitere Schwester Beatrice und ihre Mutter bei.

Der Orden hatte immer mehr Zulauf. Doch Franziskus und die Kirchenoberen empfanden das Wirken von Klara als zu ekstatisch und zu visionär. So verpflichteten sie die Nonnen zu strenger Klausur, zu einem Leben in Abgeschiedenheit. Immer wieder drangen aber Nachrichten von Wundern und Heilungen aus dem Kloster.

Zunächst hieß die Gemeinschaft Arme Frauen von San Damiano, oder einfach Damianitinnen. Die Bezeichnung Klarissen entstand erst nach dem Tod der Gründerin.

Ab 1224 war Klara oft krank und konnte kaum das Bett verlassen. Dies lag vor allem auch an der vollkommen enthaltsamen Lebensweise, die sie körperlich sehr schwächte. Doch während ihr Körper immer wieder den Dienst versagte ihr Geist war sehr rege und Klara kümmerte sich weiterhin um ihren Orden und schrieb zahlreiche Briefe.

Die Legende von der Rettung Assisis

Als im September 1240 die Soldaten Kaiser Friedrich II. die Stadt Assisi plündern wollten, stellte sich Klara der Legende nach den Angreifern in den Weg. Betend hielt sie ihnen die Monstranz, also das geweihte Behältnis der Hostie, entgegen und rettete so Assisi und ihr Kloster vor der Verwüstung.

Am 11. August 1253 starb Klara. Nur zwei Jahre später wurde sie heilig gesprochen.

Klara als Heilige und Patronin

Klara ist die Schutzheilige von Assisi, aber auch der Wäscherinnen, Stickerinnen, Glaser, Glasmaler und Vergolder. Sie wird angerufen bei Fieber, Augenleiden und Geburtsproblemen.

Dargestellt wird Klara als Heilige mit ganz speziellen "Beigaben", etwa mit einem Buch, das auf die Ordensregeln verweisen soll, mit einer Lilie, einem Kreuz, mit einem Einhorn, Palmwedel, oder einer Monstranz, die auf die legendhafte Rettung Assisis deutet.

Aufgrund ihrer Visionen machte sie Papst Pius XII 1958 zur Patronin des Fernsehens (Tele"vision"). So konnten und können die Katholiken ihre TV-bezüglichen Fürbitten an Klara wenden - ob deshalb da Fernsehprogramm besser wird?

-ab-12.08.03 Text/ Fotos: www.heiligenlexikon.de. Hier könnt ihr noch mehr über Heilige, Klara und den heiligen Franziskus nachlesen.

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