Heinrich II., der Heilige

Am 6. Mai 973 oder 978 wurde Heinrich II, genannt der Heilige, geboren. Er war ostfränkischer König und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. 1146 wurde er Heilig gesprochen, weil er die das Bistum Bamberg gründete und zur Christianisierung der Slawen beitrug.

Am 6. Mai im Jahre 973 oder 978 wurde Heinrich II., genannt der Heilige, in Bad Abbach oder Hildesheim geboren. Die Quellen sind etwas unklar. Er war Sohn von Heinrich II., dem Zänkerer und dessen Frau Gisela. Heinrichs Vater, genannt der Zänkerer, hatte als Herzog von Bayern langdauernde Auseinandersetzungen mit König Otto II.


Um Ärger mit dem Sohn Heinrichs zu vermeiden, sorgte König Otto II. dafür, dass der junge Heinrich eine geistige Ausbildung erhielt. Im Kloster sollte er aus der Politik herausgehalten werden. Er wollte nicht einen weiteren Querulanten aus dieser Familie als Herzog dulden.

Eine Darstellung Heinrichs II. neben dem Hauptportal des Basler Münsters.



Doch Heinrich der Zänkerer hatte seinen Sohn zum Mitregenten des Herzogtums Bayern gemacht. Nach dem Tod Heinrichs des Zänkerers wählte ihn der bayerische Adel, entgegen den Wünschen von König Otto II., zum Herzog von Bayern. König Otto II. starb 983, sein Sohn Otto III. wurde zum Nachfolger.

Heinrich nutzt die Gunst der Stunde

995 übernahm Heinrich II. das Herzogtum Bayern und widmete sich der Erneuerung und Restauration der Klöster und Kirchen. Um das Jahr 1000 heiratete er Kunigunde aus dem Hause Luxemburg. 1002 wird er in Mainz zum König des heiligen Römischen Reichs gewählt. Das war keine Selbstverständlichkeit, denn der alte König hatte keine Erben und keine Anweisungen für seinen Tod hinterlassen.


Heinrich nutzte die Gunst der Stunde und empfing den durch die Alpen geführten Leichnam König Ottos III. Der war Nachfolger seines Vaters, König Ottos II. geworden und im Januar 1002 in der Nähe vno Rom an einer Krankheit verstorben.

Macht und Intrigen



Das Heilige Römische Reich um das Jahr 1000.

Er setzte die Eingeweide im Kloster St. Afra in Augsburg bei und zwang den Erzbischof von Köln, ihm die Reichskleinodien, also die Zeichen der Macht zu übergeben. Andere Anwärter auf den Königsthron verzichteten. Ob dies freiwillig geschah, weiß man heute nicht mehr. Am 7. Juni 1007 wurde Heinrich jedenfalls unter ungewöhnlichen Umständen zum König des Ostfränkischen Reiches, auch Regnum Teutonicum genannt, gewählt. Sein Ziel war die Wiederherstellung des großen Frankenreiches.

Gebrochenes Königswort

Darum konzentrierte er sich bei seiner Politik eher auf die Region nördlich der Alpen. Dreimal musste er nach Italien ziehen um dort seine Macht zu festigen und zu bewahren. Auch mit Polen führte er Krieg, unter anderem deshalb weil er sein Wort nicht gehalten hatte und einem Unterstützer bei der Königswahl das Herzogtum Bayern nicht wie vereinbart übergeben hatte.

Geliebtes Bamberg

In seinem Krönungsjahr ließ er auch mit dem Bau des Bamberger Doms beginnen. 1007 ernannte er Bamberg zum Bistum. Das geschah nicht ohne Widerstände der schon existierenden Bistümer Würzburg und Eichstätt, da Gebiete beider an das neue Bistum fielen. Durch viele Schenkungen besaß das Bistum Bamberg von Anfang viele Ländereien.


Heinrich schien schon immer eine besondere Beziehung zu Bamberg zu haben. Der Chronist Thietmar von Merseburg schreibt: Seit seiner Kindheit hatte der König die Stadt Bamberg in Ostfranken ganz besonders geliebt und mehr als jede andere gefördert; nach seiner Verehelichung verlieh er sie seiner Gemahlin als Morgengabe. Seit ihm dann aber Gottes Erbarmen die Sorge für das Reich anvertraut hatte, plante er insgeheim ständig, dort ein Bistum zu errichten.


Die Gründung des Bistums Bamberg war aber auch strategisch wichtig: Die heidnischen Slawen am oberen Main, im Fichtelgebirge und in den angrenzenden Böhmischen Gebieten wurden nach der Gründung des Bistums Bamberg nach und nach dauerhaft christianisiert.


Die Höhe seiner Macht erreichte Heinrich II., als er von Papst Benedikt VIII. am 14. Februar 1014 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde (siehe Bild). Heinrich der II. war der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Ottonen.


Heinrich II. starb am 13. Juli 1024 in Grone. Er hinterließ mit seiner Frau Kunigunde keine Kinder. Papst Eugen III. sprach ihn 1146 heilig.


Text: -jj- 6.5.2008 // Bilder: Figur Münster: Wladyslaw Sojka/GFDL; Grafische Darstellung PD; Theitmar Harald Rossa cc-by-sa 3.0; Karte PD

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