Die Schlacht von Stirling Bridge der Triumph von William Wallace

Am 11. September jährt sich zum 710. Mal die Schlacht von Stirling Bridge. Der schottische Freiheitskämpfer William Wallace konnte im Jahr 1297 mit seinen zahlenmäßig hoffnungslos unterlegenen Truppen die englische Armee besiegen. Dieser Sieg legte den Grundstein für die schottische Unabhängigkeit.

Die englische Herrschaft in Schottland

Während der Regierungszeit von Alexander III. von 1249 bis 1286 lebten die Schotten in Frieden mit den Engländern. Nach seinem Tod wurde seine vierjährige Tochter zur Nachfolge bestimmt. Doch sie starb bereits 1290. Im Kampf um die Thronfolge setzte sich John Balliol, ein Vasall des Englischen Königs Eduard I. durch. Dadurch wäre Eduard in Schottland sehr einflussreich geworden, da Balliol ihm unterstand.

Doch dann verweigerte Balliol ihm die Unterstützung beim Krieg gegen Frankreich, worauf Eduard in Schottland einmarschierte und die Bevölkerung von Berwick-upon-Tweed töten ließ. Damit zwang er Balliol zur Kapitulation und setzte ihn als König ab. Von da an wurde Schottland durch englische Statthalter verwaltet.

William Wallace

William Wallace wurde um 1270 in Elderslie in Schottland als dritter Sohn des verarmten Ritters Malcolm Wallace geboren. Über seine frühen Jahre ist sehr wenig bekannt. Er verbrachte wohl einige Zeit in der Obhut seines Onkels Ronald Crawford, dem Sheriff von Ayrshire. William Wallace tötete den Sohn des englischen Statthalters von Dundee, nachdem dieser die Familie von Wallace tyrannisiert hatte. Damit begann sein Widerstand gegen die Engländer.

Wallace nahm immer häufiger an Überfällen und Scharmützeln gegen die Engländer teil. Er errang Siege in Loudoun Hill und Ayr. An der Seite von Sir William Douglas "the Hardy" (der Kühne) kämpfte er in Scone und erlangte großes Ansehen. Durch sein Engagement konnten die Schotten Städte wie Aberdeen, Glasgow oder Dundee und weite Teile des schottischen Landes aus der englischen Herrschaft befreien.

Die Schlacht von Stirling Bridge

In Stirling kam es zur zweiten großen Schlacht zwischen Schotten und Engländern. Wallace und Andrew de Moroy führten die schottischen Truppen an. Sie standen an erhöhter Position auf der anderen Seite des Flusses Forth. Die geschätzten 10.000 bis 12.000 Engländer mit ihrer gefürchteten Kavallerie waren den etwa 2.300 Schotten zahlenmäßig haushoch überlegen und besser ausgebildet. Doch sie waren so siegessicher, dass sie den Fluss langsam einer nach dem anderen auf einer kleinen Brücke überquerten, anstatt schnell durch eine seichte Stelle im Fluss zu gehen.

Als sich die Engländer langsam formierten befahl Wallace den Angriff. Eine Angriffswelle traf die Engländer von vorne, die andere schnitt ihnen hinten den Weg ab. Als die englische Reitervorhut von einer schottischen Wand aus Männern und Spießen, der Schiltron-Formation, vernichtet und auch die Kavallerie im sumpfigen Gelände aufgerieben wurde, brach die Brücke ein. Die Engländer konnten nun keine Verstärkung mehr schicken und flohen vom Schlachtfeld. Sie hatten mehr als 7.000 Männer verloren.

Das Ende des Volkshelden

William Wallace wurde nach der Schlacht von Stirling Bridge zum "Guardian of Scotland" ernannt und zum Ritter geschlagen. Doch in den nachfolgenden Kämpfen fehlte es ihm an der Unterstützung durch die schottischen Adeligen, die ihren Besitz in England nicht aufs Spiel setzen wollten.

So wurde Wallace 1298 in der Schlacht von Falkirk geschlagen. Er konnte zwar nach Frankreich fliehen, wurde jedoch von einem Landsmann verraten und 1305 hingerichtet. Sein Märtyrertod machte William Wallace zum Volkshelden der Schotten.

Die schottische Unabhängigkeit

Nach dem Tod von Wallace übernahm Robert the Bruce das Kommando über die schottischen Truppen. Er ließ sich 1306 zum König der Schotten krönen und konnte den Engländern 1314 in der Schlacht von Bannockburn eine schwere Niederlage zufügen. Zwar dauerte der Krieg noch bis 1328 an, doch Eduard III. erkannte schließlich Robert als König von Schottland an und akzeptierte die schottische Unabhängigkeit. 

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