Die Canossa-Ausstellung in Paderborn

Ende 11., Anfang 12. Jahrhundert die Zeit des Hochmittelalters. Ritter kämpfen um Burgen, Mönche fertigen in Schreibstuben edle Bücher an und ein König streitet mit dem Papst. Der Streit endet damit, dass König Heinrich IV. einen Bußgang nach Canossa macht, wo der Papst ihn wieder in die Kirche aufnimmt. Das berühmteste Ereignis jener Zeit.

Dass es sich bei dem Bußgang nicht um irgendein nebensächliches Geschehen handelt, zeigt auch der Titel der Ausstellung: Canossa 1077 Erschütterung der Welt.

Der Sprichwörtliche Gang nach Canossa, mit dem man heute meist eine unangenehme oder peinliche Aufgabe gleich welcher Art verbindet, hat seinen Ursprung in dem Ereignis aus dem Jahr 1077. Mehr über die geschichtlichen Zusammenhänge von Canossa erfahrt ihr im Artikel Krone gegen Kirche, der am Ende dieser Seite verlinkt ist.

Politik und Kunst des Mittelalters

Bild rechts: Heinrich IV. kniet vor Mathilde, seiner Fürsprecherin beim Papst.

Die Ausstellung in Paderborn beleuchtet ausgehend vom Streit zwischen König und Papst die verschiedenen Stände, die in der damaligen Gesellschaft Einfluss hatten sowie die Kunst des Hochmittelalters. Werke der Buchmalerei, der Goldschmiedekunst, Elfenbeinschnitzerei und Skulpturen werden gezeigt. Schließlich geht es auch noch darum, wie sich die Ereignisse von damals auf unsere heutige Zeit auswirken.


Bild links: Goldschmiede-Einband eines Evangeliars.

Die verschiedenen Aspekte der Ausstellung werden an drei verschiedenen Orten gezeigt: dem Diözesanmuseum, der Städtischen Galerie und dem Museum in der Kaiserpfalz.

Programme für Kinder und Jugendliche

Für Kinder und Jugendliche gibt es spannende Begleitprogramme zu den Ausstellungen, in denen ihr richtig ins Leben des Mittelalters eintauchen könnt.

Die Kreativprogramme für Kinder finden jeweils sonntags von 11 bis ca. 13 Uhr statt. Dort könnt ihr erfahren, wie die Ritter lebten und euch einen Ritterhelm basteln, oder aber ihr stellt gemeinsam Tinte her, wie die mittelalterlichen Mönche und schreibt mit der Gänsefeder.

Als Goldschmiede könnt ihr euch von den vielen verschiedenen Kreuz-Darstellungen im Museum für eigene Werke inspirieren lassen. Für die Kreativprogramme braucht ihr euch nicht anzumelden. Wann welches Programm stattfindet, seht ihr auf der Seite der Ausstellung, die unten verlinkt ist.

Samstags gibt es außerdem noch Aktionsprogramme für unterschiedliche Altersstufen. Ab 7 Jahren könnt ihr Seide färben wie im 11. Jahrhundert. Die 10-bis 16-jährigen können sich im Bogenschießen probieren und einen eigenen Pfeil herstellen. Alle Jugendlichen ab 14 sind eingeladen zu einer archäologischen Spurensuche in einem echten Ausgrabungsfeld mitten in Paderborn.


Bild links: Säulenkapitel aus dem französischen Kloster Cluny, das für die Ausstellung ausgeliehen wurde.

Zu den Aktionsprogrammen solltet ihr euch anmelden unter Tel: 05251/ 105115 oder 105110. Einige der Aktionen sind kostenpflichtig.



Alle Programme für Kinder und Jugendliche findet ihr hier.



Die Ausstellung ist noch bis 5. 11. 2006 zu sehen. Geöffnet: Di.-So. 10-20 Uhr. Die verschiedenen Ausstellungsorte und viele weitere Infos findet ihr hier.

Text: LM 20.07.06, Fotos: www.canossa2006.de

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt