Der Tempel Angkor Wat

Die rechteckige Anlage liegt nahe der Wohnstadt Angkor Thom und bedeckt eine Fläche von zwei Quadratkilometern. Ausgegraben wurde sie um 1908 von französischen Forschern.

König Suriyavarman II ließ Angkor Wat 1110 n. Chr. innerhalb von 40 Jahren erbauen. Bis heute ist nicht genau bekannt, ob es sich um ein Grabmal dieses Königs handelt, der nach seinem Tod göttliches Ansehen genoss, oder um einen Tempel für den indischen Gott Vischnu. Er gilt als Achtes Weltwunder und ziert die Nationalflagge des heutigen Königreiches Kambodscha.

Ein Wassergraben von 2oo m Breite umgibt das Areal. Er ist 1500 m lang und 1300 m breit und stellt den Welten-Ozean dar. In der Mitte eines weitläufigen Hofes, der von einer Mauer umgeben ist, erhebt sich auf drei Steinterrassen der Haupttempel.

Auf der untersten Ebene gibt es eine Galerie mit Szenen aus der indischen Sagen- und Götterwelt, wie sie die Khmer gekannt hatten. Weiter oben findet man Darstellungen von Apsaras. Das sind Tänzerinnen, die den Göttern Gesellschaft leisten und zu ihrer Freude Tänze aufführen.

Die oberste Ebene wird von der Wohnstatt der Götter, dem Berg Meru, gekrönt. Fünf große Türme stellen seine fünf Gipfel dar. Der größte von ihnen steht in der Mitte und stellt die Achse dar, um die sich die Welt dreht. Er hat eine Höhe von 65 m und ist damit genau so hoch, wie die Kathedrale Notre Dame in Paris, die zur gleichen Zeit erbaut wurde.

Foto: "der Weltenozean" mit badenden Kindern.

Die ganze Anlage ist dekoriert mit Nagas. Das sind siebenköpfige Schlangen, die in der Mythologie der Khmer eine große Rolle spielen. Man sagt, sie symbolisieren das Wasser, das sich aus den Bergen schlängelt. Alle Türme, Tore und Dächer sind mit ihnen verziert und die Prozessionswege haben sorgfältig bearbeitete Naga-Ballustraden. In dieser riesigen Tempelanlage hielt nur der König religöse Handlungen ab, begleitet von wenigen Hohepriestern.

(Text und Fotos: Christoph Sandek, 31.05.2001)

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