Auf nach Haithabu!

Die Wikinger, das waren die Vorfahren der heutigen Skandinavier, die von 800 bis 1100 n. Christus in den Küstenregionen Dänemarks, Schwedens und Norwegens lebten. Sie sprachen damals alle noch dieselbe Sprache. In Skandinavien gab es damals nur sehr schlechte Landwege. Aber das Meer und die Flüsse und Fjorde boten als Transportweg viele Möglichkeiten. So entwickelten sich die Skandinavier zu den besten Seefahrern und Schiffsbauern im damaligen Europa. Neue Handelsplätze entstanden einer davon ist Haithabu auf der Schleswiger Landenge.

Seekrieger und Piraten

Eigentlich bedeutet das nordische Wort vikingr Seekrieger oder Pirat. In Skandinavien wurden die Männer Wikinger genannt, die mit ihren Schiffen die Heimat verließen, um auf Beutezug zu gehen und nach überstandenen Abenteuern wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Ihre Verwandten lebten derweil als Bauern, Fischer, Jäger oder Handwerker. Hier wurden auch die außerordentlichen Schiffe gebaut, die die Wikinger benötigten.

Händler

In der Zeit der Wikinger bildete sich ein weit gespanntes internationales Handelsnetz. Schon im 9. Jahrhundert bereisten die Skandinavier Bagdad oder segelten bis nach Itil am Kaspischen Meer. An wichtigen Verkehrsknotenpunkten entstanden auch Handelsplätze. Zunächst trafen dort im Frühjahr und Herbst die Händler zusammen, um ihre Waren zu tauschen. Mit der Zeit entstanden so aber auch feste Siedlungen und eine davon ist Haithabu, an der Ostküste Jüdlands gelegen. Dort entstand ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aus West- und Osteuropa.

Haithabu bot ideale Bedingungen für die Siedler: es lag zentral, das Gelände war trocken und aus Sand, es gab Trinkwasser und die Schiffe konnten dort gut landen.

Ein archäologischer Schatz

Manche von den Gütern, mit denen man in Haithabu handelte, flogen in den Schlamm oder ins brackige Hafenwasser. Zunächst waren diese Dinge unauffindbar verschwunden. Aber die Gegenstände aus schwer vergänglichem Material blieben im Boden stecken. Heute können sie dank modernerster archäologischer Forschungsmethoden wiederentdeckt werden. So bildet Haithabu, wo mit der Zeit viele Menschen lebten und handelten eine echte Fundgrube für die Forscher.

Wikinger Museum Haithabu

Das Museum liegt in unmittelbarer Nähe der historischen Stätte aus der Wikingerzeit. Noch heute ist dieser Ort von einem mächtigen Halbkreiswall umschlossen. Seit 1900 haben archäologische Ausgrabungen in der Siedlung, an den Befestigungsanlagen und auf den Gräberfeldern stattgefunden. 1979 bis 1980 wurde auch der Hafenbereich untersucht.

Die zahlreichen Funden geben Aufschluss darüber, wie die Menschen lebten, ihr Haushalt aussah, wie sie bauten und sich verteidigten. Was die Menschen an Kleidung trugen, wie sie sich ernährten oder wie sie ihre Angehörigen bestatteten. Im Museum werden all diese Themen aufgegriffen und man erfährt etwas über die Religion, Schrift, den Handel, das Handwerk und die Stadtentwicklung Haithabus. Funde, Rekonstruktionen, Modelle und Texte veranschaulichen ausführlich das Wikingerleben. Toll ist vor allem aber auch das Langschiff, in der Schiffshalle. Es wurde im Hafen von Haithabu gefunden und nun wieder aufgebaut.

Außerdem gibt es stündlich Filme zu ganz unterschiedlichen Themen, die viel über das Leben der Wikinger veranschaulichen. 

Das Museum ist sicher spannend für alle, die sich für die Wikinger und die Arbeit der Archäologen interessieren!

Alle, die noch mehr über das faszinierende Leben der Wikinger, über ihre Beutezügen durch Europa, ihre Lebensweise und ihre Kunst Schiffe zu bauen und zu navigieren wissen wollen, können im neu überarbeiteten WAS IST WAS Band 58 Die Wikinger fündig werden.

Wikinger Museum Haithabu

Haddeby bei Schleswig

Postanschrift

Wikinger Museum Haithabu

Schloß Gottorf

D-24837 Schleswig

Tel.: 04621 - 813 - 222

Fax: 04621 - 813 - 555

E-Mail: info@schloss-gottorf.de

Geöffnet: April bis Oktober: 9:00 - 17:00 Uhr, täglich geöffnet

Wikinger Museum Haithabu

-ab-27.08.04 Text / Abbildungen: WAS IST WAS 58 "Die Wikinger".

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt