1278: Österreich wird habsburgisch
Der Römische König Rudolf I von Habsburg besiegte 1278 in einer Schlacht den böhmischen König Premysl Ottokar II. Woher haben die beiden eigentlich ihren Namen? Warum haben sie so viel Macht? Und was passierte nach dem Sieg der Habsburger? Wir versuchen Licht ins Dunkel zu bringen:
Wer waren die Premysliden ?1251 hatte sich König Premysl Ottokar II von Böhmen als Landesfürst in Österreich durchgesetzt. Die Premysliden waren ein böhmisches Herrschergeschlecht. Nach der Legende begründete der Bauer Premysl diesen Familienstamm, der mit Libussa, verheiratet war. Libussa soll der Sage nach die Stadt Prag begründet haben.
Wer war König Premysl Ottokar II ?
Premysl Ottokar II regierte von 1253 bis 1278 als König von Böhmen. In dieser Zeit machte er aus seinem Land eine Großmacht. 1260 besiegte er die Ungarn. Durch diesen Sieg brachte er die Steiermark wieder unter seine Kontrolle. 1269 erbte er nach dem Tod von Ulrich III Kärnten und Krain. Er hatte Pläne Bayern zu unterwerfen, was allerdings misslang. Sein Prager Hof war ein Zentrum der europäischen Hofkultur. Wegen seines Reichtums und seinem Heer wurde er auch der "Eiserne und Goldene König" genannt.
Der Kontrahent: Rudolf I von Habsburg
1273 wurde Rudolf I. von Habsburg zum deutschen König gewählt. Drei Jahre lang widersetzte sich Premysl Ottokar II. um sich schließlich doch Rudolf I. zu unterwerfen. Zwei Jahre später kam es zur Schlacht bei Dürnkrut.
Wer sind die Habsburger
Die Habsburger gehören zu einer alten, europäischen Dynastie. Eine Dynastie ist eine Herrscherfamilie oder ein Fürstenhaus, das durch Erbfolge über mehrere Generationen den Regenten oder die Regentin eines Landes stellt.
Ihr Stammsitz, die Habsburg, liegt in der Nähe des schweizerischen Brugg im Kanton Aargau. Ihr Name leitet sich also von ihrer Burg ab. Der Aufstieg der Familie der Habsburger zu einer der europäischen Mächte begann mit der Wahl Rudolf I zum Römischen König.
Die Schlacht auf dem Marchfeld bei Dürnkrut
Premysl wollte nicht akzeptieren, dass er auf Österreich und die Alpenländer verzichten sollte. Es kam zum Kampf: Am 25. August 1278 besiegte der römische König Rudolf I von Habsburg den böhmischen König und Herzog von Österreich Premysl Ottokar II. in der Schlacht auf dem Marchfeld bei Dürnkrut im Herzogtum Österreich. Der Böhme wurde auf der Flucht getötet. So wurde militärisch der Konflikt zwischen en Habsburgern und den Premysliden um Österreich und die Steiermark entschieden. Rudolf I verwaltete ab nun Österreich und die Nebenländer und legte so die Basis für die Machtausweitung der Habsburger.
Die Folgen
Durch den Sieg Rudolfs endete die böhmische Herrschaft in den Donau- und Alpenländern. Stattdessen begann der Glanz der Habsburger, deren Machtzentrum das heutige Österreich bildete Durch geschickte Heiratspolitik wurden die Habsburger zur europäischen Großmacht. Und noch heute gibt es in einigen europäischen Königshäusern Nachfahren dieser Habsburger Dynastie.
Premysl Ottokar II wurde Im Wenzelsdom in Prag beerdigt. Durch seinen Tod mussten die Premsyliden ihre Machtansprüche und das Ziel Kaiserkrone begraben. Der Traum von einem Reich von der Ostsee bis zur Adria war dahin. Nach langen Wirren wurde schließlich Ottokars Sohn Václav II 1291 König von Böhmen und Polen. 1306 starben die Premysliden mit Wenzel III. aus.
-ab-25.08.03 Text/ Fotos: Premysl Ottokar II: Niederösterreichischer Landespressedienst, St. Pölten; Rudolf I von Habsburg: Bildarchiv der österreichischen Nationalbibliothek, Wien.
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