Wurden auch schon Tiere mumifiziert?

Die Frage stellte Stefanie aus Wallenhorst.

Für die Ägypter waren bestimmte Tiere heilig, denn sie verbanden deren Fähigkeiten mit den Kräften der Götter. So galt zum Beispiel der Falke als Schutzpatron der Könige, Horus.

In der Spätzeit des alten Ägypten richteten die Menschen extra Friedhöfe zur Bestattung von Tiermumien ein. Damit wollten sie ihre Schutzgottheiten ehren. Bestimmte Tiere wurden mir einer bestimmten Gottheit in Verbindung gebracht und für sie geopfert. So wurde in Bubatis die Katzengöttin Bastet geehrt. Die Gläubigen pilgerten dorthin um mumifizierte Katzen zu opfern. Auch Hunde wurden für den schakalköpfigen Anubis geopfert, Krokodile für Sobek, den Krokodilgott, Fische für Osiris, und Ibisse für Thot.

Im ägyptischen Museum in Kairo gibt es zahlreiche dieser Tiermumien. Durch sie wissen Forscher zum einen mehr über den alten Glauben. Zum anderen aber auch über die damals existierenden Tiere. So ist der heilige Ibis heute ausgestorben, und Krokodile und Paviane gibt es in Ägypten auch nicht mehr.

Neben den heiligen Tieren, die als Mumien gefunden wurden, entdeckte man auch zahlreiche Mumien von Haustieren. Sie dokumentieren die starke Tierliebe der alten Ägypter.

Auch im Frankfurter Senkenberg Museum sind mumifizierte Katzen, Falken, junge Krokodile und Ibisse ausgestellt und erklärt.

Im Januar 2001 konnte durch einen Erdrutsch in der altägyptischen Stadt Abydos ein Friedhof von Tiermumien entdeckt werden. Ägyptische Archäologen fanden dort unter anderem 6 große Tongefäße, jedes mit 25 Falkenmumien und 8 kleine Kalksteinsärge, vermutlich mit Rattenmumien.

Die alten Ägypter glaubten, dass Ratten die Herzen von Sündern fraßen, während Falken den Gott Horus, Sohn von Isis und Osiris, repräsentierten.

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