Wurde im Sitzen oder im Liegen gegessen?

Jede Kultur hat auch eigene Essgewonheiten. Wie sahen die bei den alten Römern aus? Wissen möchte das Nikolaus aus Sulzbach-Rosenberg.

Im alten Rom wurde das Gastmahl und die Einladungen zum Essen mit erbaulichen Gesprächen sehr hoch geschätzt. Die Esskultur bzw. das Festmahl wurde in der Antike hoch geschätzt. Das Gastmahl, das Essen und Trinken mit Freunden, hatte seinen Schwerpunkt nicht nur auf dem Gaumenkitzel, sondern auch auf den Ideen und Reden, die in Form von Tischgesprächen vorgetragen wurden.

Da es damals im alten Rom keine Lokale für den "gehobenen" Geschmack gab, sondern oft nur Spelunken und Bierschenken, wurden die Gäste ins eigene Heim eingeladen. Besonders die Oberschicht lud gern zu einem Gastmahl ein, aber auch die einfacheren Leute kochten gern für Freunde, wenn sie es sich leisten konnten.

Bei wohlhabenderen Menschen speiste man im triclinium, das seinen Namen von dem griechischen "drei Klinen" (Liegesofas) hat, die sich um einen rechteckigen Tisch gruppierten. Auf jeder Kline fanden maximal drei Personen Platz. Um den Tisch gruppiert, konnte man sich im Liegen angeregt unterhalten. Zumeist trafen sich bei einem Gastmahl nur Männer.

Begonnen wurde normalerweise "um die neunte Stunde", also im Sommer gegen 16.00 Uhr, im Winter gegen 14.00 Uhr. Zum Anfang gab es den Appetit anregende Vorspeisen, zu denen meist Honigwein gereicht wurde. Zum eigentlichen, meist dreigängigen Essen, trank man Wein. Der Nachtisch bestand aus Früchten, Backwerk oder pikanten Speisen.

Und diese Speisen wurden mit den Fingern und im Liegen verspeist. Kinder und Frauen aßen oft in der Küche und saßen dabei auf Hockern und Schemeln.

Hände und Füße wurde vor dem Verzehr gewaschen, da das Mahl mit den Fingern und zwei Arten von Löffeln aufgenommen wurde. Zwischen den Gängen wurden ebenfalls die Finger gewaschen. Außerdem wurden Servietten als Mundtücher verwendet. Während des Essens war der Gang zur Toilette unüblich, da er gegen die damaligen Tischmanieren verstieß.


Gerade die reichen Römer luden zum Abendessen gerne Gäste ein. Bei diesen Einladungen waren Tischgespräche sehr wichtig. Es war auch nicht ungewöhlich, dass Musiker oder Akrobaten während des Gastessens auftraten. Lediglich Tanzen während des Essens war nicht üblich.



Gab es ein besonderes Fest oder war jemand außerordentlich reich, zeigte er das auch durch exotische Tiere als Hauptspeise.

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