Woher bekamen die Indianer die Fäden für ihren Schießbogen?

Luise aus Salzburg wollte von uns wissen, woher die Indianer die Fäden für den Schießbogen ihres Pfeil und Bogen bekommen.

Pfeil und Bogen waren für alle Indianer in Nordamerika eine unentbehrliche Waffe. Wie und aus welchem Material das Schießgerät hergestellt wurde, war ganz unterschiedlich. Das hing vor allem davon ab, in welcher Gegend die Waffe hergestellt wurde, welches Material dort vorhanden war und welche Reichweite man erzielen wollte.

Es gab zum Beispiel Flachbögen, die mit Hanfschnüren, Pflanzenfasern oder Tiesehnen bespannt waren. Je nach Länge der Bögen konnte man die Pfeile damit bis zu 140 Meter weit schießen. Wenn man die Flachbögen nochmals mit aufgeleimten Bisonsehnen verstärkte, erhöhte das die Reichweite nochmals um 30 Meter. Noch besser waren aus Horn und Knochen zusammengesetzte Bögen. Damit traf man sogar 200 Meter entfernte Ziele.

Je nach Region hatten die Bögen eine Länge von 1,30 bis 2 Meter. Zum Schutz oder zur Verzierung waren sie oft mit Fell umwickelt. Der Pfeilschaft wurde aus Hartholz und Schilf gefertigt. Die Pfeilspitze konnte aus Knochen, Horn, Eisen oder Steinen bestehen. Das war von Stamm zu Stamm unterschiedlich. Fast immer waren die Spitzen jedoch mit Widerhaken versehen, so dass sie beim Herausziehen des Pfeils in der Wunde stecken blieben.

Pfeil und Bogen wurden noch lange nach Einführung der Feuerwaffen von den Indianern benutzt. Das lag vor allem an der schnellen Schussfolge, die man mit dieser Waffe erzielte. Während Feuerwaffen umständlich nachgeladen werden mussten, konnte man zwei Pfeile in drei Sekunden treffsicher abfeuern. Die erreichte Durchschlagskraft war manchmal sogar höher als bei einer Kugel.

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