Wie viele Kilometer Limes bauten die Römer?

In allen Teilen des römischen Imperiums wurden die Reichsgrenzen ab dem späten 1. Jahrhundert durch Befestigungen verstärkt. So ein Grenzwall war auch der Limes. Wie lang war er? Die Frage kommt von Birgit aus Lünen.

In Deutschland besitzt der römische Limes als größtes archäologisches Bodendenkmal eine Länge von etwa 550 Kilometern, an der sich an die 100 Kastelle und um die 900 Wachturmstellen befinden. Der so genannte Obergermanische- Rätische Limes schloss die Provinz Obergermanien und Rätien zwischen Rhein und Donau gegen die germanischen Völker ab, die von den Römern als Barbaren betrachtet wurden. Dieses Gebiet gehörte zu den am stärksten mit Militär besetzten Grenzzonen des Reiches.

Der Limes wurde unter dem römischen Kaiser Domitian Ende des 1. Jahrhunderts begonnen. Domitian ließ entlang der Strecke Beobachtungsposten erbauen, die miteinander in Sichtkontakt standen. Später wurde eine Holzpalisade angelegt und im 3. Jahrhundert kamen noch Gräben und Wälle dazu. Schließlich wurde das Holz teilweise durch eine Steinmauer ersetzt. Die Römer machten sich dabei auch natürliche Grenzen wie Flüsse zunutze und banden sie in ihre Grenzbefestigung mit ein.

So war der Limes am Niederrhein bis Rheinbrohl ein Flussgrenze, dann über den Westerwald, den Taunus, die Wetterau bis Württemberg ein Palisadenzaun mit Wall und Graben. Dann von Württemberg bis Regensburg in Bayern eine Mauer. Dort traf man dann wieder auf die Donau.

An manchen Strecken, vor allem in den zusammenhängenden Waldgebieten wie im Taunus, Odenwald und Welzheimer Wald sind die römische Grenzanlagen noch sehr gut erhalten. Aber auch im freien Gelände wie etwa in Ostwürttemberg und Bayern lassen sich die Reste der Rätischen Mauer, der "Teufelsmauer", noch gut erkennen. Mancher Limesabschnitt wird aber auch erst im Luftbild sichtbar.

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