Wie lebten die Frauen auf den Burgen?

Bei dem Thema Ritter kommen die Frauen oft zu kurz. Aber, wer weiß schon, wie die Frauen auf den Burgen lebten? Was hatten sie für Pflichten und Rechte? Jana aus Borchen interessiert sich nicht nur für die Ritter. Sie möchte wissen, wie die Frauen auf den Burgen gelebt haben:

Bis zum siebten Lebensjahr wurden Mädchen und Jungen zu jener Zeit gemeinsam erzogen. Dann wurden die Jungs von den Schwestern getrennt und zogen als Knappen auf andere Burgen. Die Mädchen blieben zu Hause, wurden sorgfältig bewacht und ausgebildet um später gute "Damen", Mütter und Burgherrinen zu werden. Sie wurden der amtierenden Burgherrin, der Dame, unterstellt und hatten ihr zu dienen.



Die Burgherrin kümmerte sich zum einen um die Familie. Zum anderen organisierte sie das Leben auf der Burg. Sie kontrollierte, was an Vorräten nötig war, was auf den Tisch kam, dass das Vieh versorgt war und die Dienstleute gut arbeiteten. Sie kümmerte sich außerdem auch darum, dass das Ungeziefer auf der Burg nicht überhand nahm, dass Schäden ausgebessert wurden und genug Vorräte für die Winter da waren. Außerdem stellte sie gemeinsam mit den Mägden im Winter auch die Kleidung her. Sie nähte, stickte, machte Wolle oder webte.

Die Töchter von Rittern und Fürsten konnten im Mittelalter oft besser lesen und schreiben als die Männer. Sie hatten mehr Zeit und Gelegenheit, unterrichtet zu werden, außerdem gehörte es sich für eine Dame, gut erzogen zu sein. Wohlhabende Damen musizierten, malten, zeichneten und lernten Tänze. Damit erfreuten sie am Abend oder bei Feiern die anderen Burgbewohner - und sie hatten sicherlich auch selbst Spaß daran.

Die Töchter wurden verheiratet. Die Väter nahmen Verhandlungen auf es wurde über den Kopf der Mädchen entschieden, mit wem sie später vermählt werden sollten. Eine Heirat war auch ein Geschäft, bei dem Mädchen kaum nach ihren Wünschen oder Gefühlen gefragt wurden.

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